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Klaus Mahnert (1913-2005)

Abgeordneter zum Nationalrat (1963-1966)

Landesparteiobmann der FPÖ Tirol (1959-1973)

Bundesfinanzreferent (1978-1982)

Klaus Mahnert widmete sich ab 1957 36 Jahre lang der FPÖ und war maßgeblich am Aufbau der jungen Partei beteiligt, zunächst in leitenden Funktionen und Gremien und später als Berater. 14 Jahre lang war er Landesparteiobmann der FPÖ Tirol.

Kurzbiografie

Klaus Mahnert wurde am 27. März 1913 in Marburg an der Drau (heute: Maribor), damals Deutschösterreich/Steiermark, geboren. Nachdem sein Vater 1918 mit den neuen slowenischen Machthabern in Konflikt geraten und verhaftet worden war, musste die Familie flüchten. In Mürzzuschlag besuchte Mahnert die Volksschule und in Innsbruck maturierte er im Jahr 1931 mit Auszeichnung. Anschließend folgte das Studium der Rechtswissenschaften. Er inskribierte in Innsbruck, studierte dann drei Semester in Halle an der Saale, wo er einer Burschenschaft beitrat, und wollte 1933 sein Studium in Innsbruck fortsetzen. Aufgrund seiner politischen Betätigung gegen das Dollfuß-Regime wurde ihm das versagt und er musste 1933/1934 eine 336-tägige Haftstrafe verbüßen. Die erste Staatsprüfung aus der Haft abzulegen, wurde ihm nicht gestattet. Er wurde vor die Wahl gestellt, ein politisches Umerziehungslager zu besuchen oder Österreich zu verlassen, was er tat und nach Berlin ausreiste. 1938 kehrte er nach Österreich zurück und wurde im Laufe des Krieges zum Wehrdienst im Gebirgsjägerregiment eingezogen. Nach Kriegsende wurde er 1949 begnadigt, da ein Volksgericht keine unter das Strafgesetz fallenden Delikte feststellen konnte. Mahnert wurde kaufmännischer Angestellter, Geschäftsführer einer Papiergroßhandlung und schließlich selbstständiger Verlagskaufmann.

Die politische Karriere von Klaus Mahnert in der FPÖ begann im Jahr 1957 mit dem Eintritt in die Partei, der Kandidatur bei der Tiroler Landtagswahl und dem Amt des Landesparteiobmann-Stellvertreters. Zwei Jahre später wurde er Landesparteiobmann der FPÖ Tirol, was er 14 Jahre lang blieb. Von 1959 bis 1966 war er Abgeordneter zum Nationalrat, wo seine Schwerpunkte auf Bildungspolitik, Familienpolitik und Südtirol lagen.

Ab 1966 war Mahnert 15 Jahre lang Geschäftsführer der „Neuen Front“, dem Parteiorgan der Freiheitlichen Partei Österreichs, wo er – auch durch seinen Beruf als Verlagskaufmann – wichtige Impulse setzen konnte. In diesen Zeitraum fiel u.a. auch die Modernisierung und Umbenennung in „Neue Freie Zeitung“ (1973). In den Jahren 1966 bis 1968 war Mahnert Vorsitzender des Programmausschusses, der das in Bad Ischl beschlossene Parteiprogramm erarbeitete. Besonders an diesem Programm (1968) ist die frühe Thematisierung des Umweltschutzes („Die Erhaltung des Waldes, die Reinheit von Wasser und Luft sowie die Lärmbekämpfung sind Lebensfragen für alle kommenden Generationen“). In den späten 70er-Jahren wurde Mahnert zum Bundesfinanzreferent bestellt. Er war auch lange Jahre Mitglied der Bundesparteileitung der FPÖ.

Klaus Mahnert widmete 36 Jahre seines Lebens der Arbeit für die FPÖ. Eine Tätigkeit, die er auch nach seinem Abschied aus den führenden Parteifunktionen auf verschiedenen Ebenen als Berater und Anstoßgeber weitergeführt hat. Er starb am 31.Jänner 2005 in Innsbruck. Klaus Mahnert ist Träger des Verdienstkreuzes des Landes Tirol (1978), Ehrenringträger der Landeshauptstadt Innsbruck (1980) und Ehrenmitglied der FPÖ.

Hans Thür, der Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung schrieb1973 über Klaus Mahnert: „Um die Einsicht, Toleranz und Geradlinigkeit eines Klaus Mahnert wird sich die in der FPÖ nachfolgende Generation zu bemühen haben. Wenn auch der Wechsel natürlich ist – jene alten Herren, die viel erlebt, erstrebt, geirrt und gelitten haben, sind nicht die Schlechtesten gewesen.“

Wesentliche politische Funktionen

1957–1959      Landesparteiobmann-Stellvertreter der FPÖ-Tirol

1959–1973      Landesparteiobmann der FPÖ-Tirol

1959–1966      Abgeordneter zum Nationalrat

1966–1981      Geschäftsführer der "Neuen Front", (ab 1973 "Neue Freie Zeitung")

1965–1973      Gemeinderat in Innsbruck

1978–1982      Bundesfinanzreferent

1967–1968      Vorsitzender des Programmausschusses, der das 1968 in Bad Ischl beschlossene Parteiprogramm erarbeitete

 

Publikationen über Klaus Mahnert

Klaus Mahnert. Festschrift für Klaus Mahnert zum 80. Geburtstag, Freiheitliches Bildungswerk, 1993

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