Dr. Jörg Kandutsch (1920–1990)
Gründungsmitglied der FPÖ
Obmann des Klubs der Freiheitlichen Partei Österreichs von 1963 bis 1964
Abgeordneter zum Nationalrat von 1953 bis 1964 (WdU und FPÖ)
Präsident des österreichischen Rechnungshofes von 1964 bis 1980
Dr. Jörg Kandutsch gilt als einer der Pioniere der FPÖ. Der gebürtige Steirer prägte den Auftritt der FPÖ im österreichischen Parlament in den ersten zehn Jahren des Bestehens der Partei. Begonnen hatte die politische Karriere des späteren Rechnungshofpräsidenten aber schon im Verband der Unabhängigen (VdU) – unter anderem als Nationalrats- und Landtagsabgeordneter.
Kurzbiografie
Jörg Kandutsch wurde am 14. Jänner 1920 im obersteirischen Leoben als Sohn eines Eisenbahners geboren. Er besuchte das Gymnasium und maturierte 1939 in Graz. Im Anschluss nahm Kandutsch als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Nach dem Krieg absolvierte der gebürtige Steirer ein Studium der Staatswissenschaften und promovierte im Jahr 1958 an der Universität Graz.
Schon zu seiner Studienzeit war Jörg Kandutsch politisch aktiv. Ab 1949 wirkte er als Parteisekretär sowie sozialpolitischer Referent des Verbandes der Unabhängigen (VdU) in der Steiermark. Von 1949 bis 1953 war Jörg Kandutsch außerdem Abgeordneter des VdU zum steirischen Landtag. 1953 zog Kandutsch als damals jüngster Abgeordneter seiner Fraktion für die „Wahlpartei der Unabhängigen (WdU)“ – hinter dieser Wahlpartei stand der VdU – in den österreichischen Nationalrat ein und wurde Bundessozialreferent für den VdU. 1956 wurde er abermals als Nationalratsabgeordneter für die neu gegründete und aus dem VdU hervorgegangene FPÖ angelobt. Innerhalb des Klubs der Freiheitlichen war Jörg Kandutsch als Sprecher der FPÖ für die Bereiche Sozialpolitik, Europäische Integration sowie Gebarungskontrolle verantwortlich. Er wirkte zudem auch als Obmann des Rechnungshofausschusses. Von 1963 bis 1964 fungierte Jörg Kandutsch außerdem als Klubobmann des FPÖ-Parlamentsklubs und als Landesparteiobmann der steirischen FPÖ.
1964 verließ Jörg Kandutsch den Nationalrat und wurde zum Präsidenten des österreichischen Rechnungshofes bestellt. Diese Funktion übte er bis 1980 aus. Anschließend war er noch zwei Jahre in der begleitenden Kontrolle beim Neubau des Allgemeinen Krankenhauses in Wien tätig. Auch nach dem Ende seiner politischen Karriere engagierte sich Jörg Kandutsch in der FPÖ und war unter anderem Vorsitzender der Kommission innerhalb der Partei, die die fachliche Eignung von Bewerbern um politische Funktionen in der FPÖ zu prüfen hatte. Jörg Kandutsch verstarb am 11. November 1990 in Wien.
Wesentliche politische Funktionen
1955–1956 | Gründungsmitglied der FPÖ |
1956–1964 | Nationalratsabgeordneter der FPÖ |
1956–1964 | Obmann des Rechnungshofausschusses |
1963–1964 | Obmann des Klubs der Freiheitlichen Partei Österreichs |
1963–1964 | Landesparteiobmann der FPÖ Steiermark. |
1964–1980 | Präsidenten des Rechnungshofes |
Weblinks zur Person
- Jörg Kandutsch auf der Seite des Rechnungshofes
- Jörg Kandutsch auf der Parlaments-Homepage
- Jörg Kandutsch im Internetportal der Stadt Wien