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20. September 2023

Der deutsche Untertan

Vom Denken entwöhnt

Verlag: ‎ Langen Müller Verlag GmbH

ISBN: 978-3-7844-3701-9

Im Jahr 2023 erschien die bereits vierte aktualisierte Neuauflage der Publikation “Der deutsche Untertan: Vom Denken entwöhnt aus dem Jahr 2021 des Autors Josef Kraus (1987 bis 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, 1995 bis 2015 Oberstudiendirektor eines Gymnasiums, Autor zahlreicher Bestseller-Bücher).

In dieser empfohlenen Publikation versucht Kraus gleichermaßen psychologisch und historisch in die deutsche Psyche hineinzuleuchten. Dabei kommt er zu dem Schluss, eine gewisse obrigkeitsstaatliche Ausrichtung als roten Faden in der Geschichte der letzten 500 Jahren entdeckt zu haben. In der Gegenwart sieht Kraus dies auch noch gelebt und der daraus resultierende mangelnde Widerspruchsgeist der deutschen Bürger bereitet ihm Sorge.

Kraus lehnt sich mit seiner schonungslosen Analyse des von ihm als Untertanengeist identifizierten Verhaltens der deutschen Bevölkerung an den Wahlspruch der Aufklärung an. Hier wird das lateinische Sprichwort „Sapere aude“ („Wage es, weise zu sein“) oft in der Interpretation von Immanuel Kant zitiert: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ und in Folge als Leitmotiv für eine provokante Anleitung zum Selbstdenken: „Es ist so bequem, unmündig zu sein.“ herangezogen.

Von dieser entlarvten vorherrschenden Unmündigkeit ausgehend demaskiert der Autor diverse Ismen und quasi-religiösen Anti-Bewegungen als Faktoren, die heutzutage die deutsche Mentalität prägen. Er ortet als Folgen einen deutschen “Auto-Rassismus" und eine “Vollkasko-Bemutterung“ durch den Staat sowie Medien und meint, dass uns all dies in politisch korrekte Meinungskorridore und zur Enteignung der Sprache sowie des Denkens führt.

Am Buchdeckel findet sich unter der Überschrift “Leidenschaftlicher und scharfzüngiger Weckruf gegen den Mainstream“ folgende Kurzbeschreibung des Buchinhaltes:

„Josef Kraus stellt unbequeme Fragen: Sind die Deutschen dabei, in eine prä-aufklärerische Epoche zurückzufallen? Haben wir uns den Verstand von zahlreichen alten und neuen Ismen, Ideologien und Ersatzreligionen vernebeln lassen? Was Kraus umtreibt, ist die Sorge um den Fortbestand der Demokratie, die immer weniger die Herrschaft des Volkes ist, sondern immer mehr zu einer Beherrschung des Souveräns durch einen Überbau aus Politik, Medien, Stiftungen, NGOs, Kirchen usw. verkommen ist.“

Nach Ansicht des Autors sind nicht nur viele Regierende und Meinungsmacher Schuld an der Misere, sondern für ihn handelt es sich auch um das Versäumnis von vielen Regierten, den deutschen Untertanen. Hierzu zitiert Kraus als Untermauerung seiner These zum Beispiel aus dem zwölfseitigen Essay von Kant aus dem Jahr 1784 (vgl. S. 26):

„Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen (naturaliter majorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurtheilt, u.s.w., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. Daß der bei weitem größte Theil der Menschen (darunter das ganze schöne Geschlecht) den Schritt zur Mündigkeit, außer dem daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte: dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben und sorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperreten, wagen durften; so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen drohet, wenn sie es versuchen allein zu gehen.“

Letztendlich richtet Kraus einen Weckruf an den sogenannten “deutschen Michel“, der seiner Meinung nach „zu großen Teilen alles mitmacht, was ihm verpasst wird und womit man ihn umpampert“ (vgl. S. 27). In seinem Nachwort ermuntert er die Bürger, sich vom Untertanen zum Drachenbezwinger wie der Namenspatron Erzengel Michael zu entwickeln und fordert sie auf: „Bürger, holt Euch Eure Souveränität zurück!“ (vgl. S. 327)

Wie der Prozess vonstattengehen könnte, erfahren interessierte Leser anhand der empfohlenen Lektüre von “ Der deutsche Untertan: Vom  Denken entwöhnt“.    

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