Der Staat an seinen Grenzen
Über Wirkung von Einwanderung in Geschichte und Gegenwart
Empfehlungen
Über Wirkung von Einwanderung in Geschichte und Gegenwart
von ao. Univ.-Prof. Dr. Lothar Höbelt
Über die Unvereinbarkeit des Islam mit unserer Kultur
Wie der Islam die Schulen verändert. Bericht einer Lehrerin
Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht
Warum wir uns nicht mehr wehren können und was dagegen zu tun ist
Europa; Währung, Bildung, Einwanderung – warum Politik so häufig scheitert
Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland
Betrachtungen zu den Wirren der Gegenwart
Einwanderung zwischen Stacheldraht und Ghetto – Das Schwarzbuch
Über Wirkung von Einwanderung in Geschichte und Gegenwart
Verlag: Langen Müller Verlag GmbH (LMV), ISBN 978-3-7844-3572-5
Sarrazin selbst schreibt: „Nachdem ich in den letzten Jahren wiederholt über Migrationsfragen geschrieben habe, stellte sich für mich am Beginn der Arbeit die Frage nach der Motivation zum vorliegenden Buch. Diesmal stehen für mich weder die deutsche Demografie noch die Mängel der europäischen Integration noch der Islam im Mittelpunkt. Vielmehr untersuche ich die Frage, wie sich Einwanderung auch langfristig so steuern lässt, dass Deutschland und Europa ihre kulturelle, soziale und wirtschaftliche Zukunft selbstbestimmt gestalten können.“
Weiters bekundet Sarrazin: „Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich Veränderungsprozessen nicht ausweichen kann und auch nicht möchte, sie aber mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln – das sind die Analyse und die Publizistik – mitgestalten möchte. Die Benennung von Fakten und handlungsleitenden Normen ist – auch dann, wenn sie unangenehm sind – weder ein feindseliger Akt noch ein Aufruf zum Hass, sondern eine unerlässliche Voraussetzung für eine zutreffende Analyse und, darauf aufbauend, für eine erfolgreiche Politik.“
Die menschliche Geschichte war immer wieder geprägt von Wanderungsprozessen. Dabei zeigte sich durchgehend: Einwanderung nützte zumeist nur den Einwanderern. Für die Völker und Gesellschaften, die Ziel der Zuwanderung waren, stellt die Einwanderung dagegen, soweit sie in größeren Zahlen stattfand, regelmäßig und nahezu ausnahmslos eine Bedrohung für die Stabilität ihrer Gesellschaften sowie für Leib und Leben der indigenen Bevölkerung dar.
Einwanderung war auch niemals historisch unvermeidlich. Immer wieder gelang es Völkern und Gesellschaften über lange Zeiträume, sich gegen unerwünschte Einwanderung erfolgreich zur Wehr zu setzen und ihre eigene Kultur zu verteidigen. Dies zeigt Thilo Sarrazin in einem profunden historischen Abriss der Einwanderungsgeschichte. Die Muster und Zusammenhänge, die er dabei aufdeckt, gelten grundsätzlich auch für die Gegenwart.
Die Einwanderungsprobleme der Gegenwart werden verschärft durch das ungezügelte Bevölkerungswachstum in jenen Teilen der Welt, deren innere Modernisierung bislang misslungen ist. Die Länder Afrikas und des Nahen und Mittleren Ostens müssen diese nachholen, wenn sie zum entwickelten Teil der Welt aufschließen wollen. Dagegen ist es der falsche Weg, ihren Bevölkerungsüberschüssen den Weg nach Europa zu öffnen. Dadurch werden die inneren Probleme dieser Gesellschaften nicht gelöst, während gleichzeitig Kultur und Gesellschaften in den Ländern Europas gefährdet werden.
Der Autor entwickelt Vorschläge für eine realistische Einwanderungspolitik: von wirksamen Grenzkontrollen bis zur effektiven Bekämpfung der Fluchtursachen in den Heimatländern. Eine profunde Analyse, die breit diskutiert werden sollte – denn es geht um das Überleben unseres demokratischen Systems.
von ao. Univ.-Prof. Dr. Lothar Höbelt
Verlag: Boehlau Verlag, ISBN 978-3-205-21158-7
Im neuen Buch von Lothar Höbelt geht es nicht um eine Chronik der österreichischen Geschichte seit 1945, sondern um jene Besonderheiten der „Zweiten Republik“, die uns von den Nachbarn im Westen unterscheiden, spezifisch sind dies Neutralität, Entnazifizierungsbeschwerden, enormer Parteieneinfluss, Verstaatlichte und Sozialpartnerschaft.
So gab es in Österreich einen überdimensionierten Verstaatlichten-Sektor, der auf Dauer nicht leben und nicht sterben konnte: Die SPÖ wehrte sich gegen jegliche Beteiligung von Privatkapital, die ÖVP gegen jede Expansion über die Grundstoffindustrie hinaus. Und es gab natürlich die vielbeschworene Sozialpartnerschaft, die für sozialen Frieden sorgte. Es gab nur ganz wenige Streiks – aber das war in der BRD oder der Schweiz genauso. Die Spezialität der österreichischen Sozialpartner aber war, dass sie mit den aus der Kriegswirtschaft übernommenen Regelungen viel länger und viel nachhaltiger in die Wirtschaft eingriffen als anderswo!
Die sogenannte „Entnazifizierung“ war ein ungeliebtes Kind der Großen Koalition. Man wollte die politischen Funktionäre der NSDAP los werden, aber nicht pauschal alle Parteimitglieder bestrafen. Die SPÖ befürchtete auf Grund einer solchen „Säuberung“ eine komplett schwarz eingefärbte Hochbürokratie, die ÖVP wiederum schweren Schaden für die Wirtschaft. Doch die Sowjets und die Franzosen bestanden auf diesen Paragraphen. Die Amerikaner rieten den Österreichern, das Gesetz zu akzeptieren – und es in der Praxis ganz einfach nicht so streng durchzuführen. Im ÖVP-Klub erhob sich gegen das Diktat dennoch massiver Widerstand. Es wurde schließlich beschlossen in der Hoffnung, dafür früher zum Staatsvertrag zu kommen – doch diese Hoffnung erwies sich als trügerisch...
Die FPÖ bzw. ihre Vorgängerpartei VdU (Verband der Unabhängigen) spielten eine große Rolle bei der Umsetzung des „Raab-Kamitz-Kurses“ von 1952 bis 1957, der Stabilisierung des Schilling und der Liberalisierung der Wirtschaft. Wann immer die SPÖ sich quer legte, drohte Raab – trotz „Großer Koalition“ - mit der bürgerlichen Mehrheit im Parlament. Raab war es auch, der Anton Reinthaller – den ersten Obmann der FPÖ - 1954/55 aufforderte, in die Politik zurück zu kehren. Erst nach der gemeinsam verlorenen Bundespräsidentenwahl von 1957 hörte die schwarz-blaue Zusammenarbeit auf. Die Große Koalition mündete in eine gegenseitige Blockade. In beiden Parteien kämpften „Reformer“ gegen den Stillstand: Bei der ÖVP Josef Klaus, bei der SPÖ Franz Olah, dann Bruno Kreisky.
Viele der Besonderheiten dieser Zweiten Republik haben sich in den achtziger und neunziger Jahren im Zeichen von Mauerfall, Globalisierung, Privatisierung und Parteienvielfalt abgeschliffen: Leben wir seither nicht eigentlich bereits in der „zweieinhalbten“ Republik?
Österreich 1918-1925
Verlag: Ares Verlag, ISBN: 978-3-99081-005-7
Das Buch
1918 wurde vor dem Hintergrund des verlorenen Ersten Weltkriegs in Österreich – wie im Deutschen Reich – die Republik ausgerufen. 1919 dann diktierten die Siegermächte im Vertrag von Saint-Germain die Bedingungen für den neuen Staat „Deutschösterreich“. Die österreichischen Zeitgenossen indes verstanden das durch diesen Vertrag formierte Staatsgebilde dezidiert als „Neu-Österreich“, das ausdrücklich nicht dem „alten Österreich“ entsprach. Erst mit der Volksabstimmung in Kärnten 1921 und mit dem endgültigen Erwerb des Burgenlandes 1922 war dieses „Neu-Österreich“ jedenfalls äußerlich konsolidiert, freilich kaum im Inneren – angesichts allseits bedrückender Not und einer noch bis 1925 offenen Verfassungsgestaltung.
Wilhelm Brauneder seziert die politischen und staatsrechtlichen Vorgänge dieser Umbruchszeit mit dem routiniert geführten Skalpell des Verfassungshistorikers. Im Verlauf seiner Analyse erschließen sich zahlreiche – auch den geschichtlich versierten Leser überraschende – neue Erkenntnisse, so etwa zu den Sichtweisen verschiedener juristischer Denkschulen auf das verfassungsmäßige Wesen „Deutsch-“ bzw. „Neu-Österreichs“ sowie vor allem zum eigentlichen Gründungsdatum der österreichischen Republik: Denn dieses liegt konträr zur öffentlichen Meinung nicht etwa auf dem 12. November, sondern vielmehr ganz eindeutig auf dem 30. Oktober 1918.
Der Autor
Wilhelm Brauneder ist emeritierter Universitätsprofessor der Rechtswissenschaften. Er lehrte 1975–1977 an der Universität Linz sowie 1977–2011 an der Universität Wien, wo er der Rechtswissenschaftlichen Fakultät 1987–1989 als Dekan vorstand; außerdem mehrere Gastprofessuren in den USA, Frankreich und Ungarn. Brauneder war 1996–1999 Dritter Präsident des Österreichischen Nationalrats. Zahlreiche Veröffentlichungen.
Über die Unvereinbarkeit des Islam mit unserer Kultur
Verlag: Riva, ISBN-13: 978-3742305862
Über das Buch
Die in Syrien geborene Islamkritikerin Laila Mirzo zeigt in ihrer brisanten Schrift: Muslime, die sich für eine orthodoxe Auslegung des Korans entscheiden, stellen eine große Gefahr für eine liberale Gesellschaft dar. Von der Intoleranz gegenüber Nichtmuslimen bis zur islamischen Judenfeindlichkeit, vom religiös motivierten Ehrenmord bis zur Verfolgung Homosexueller, von der Unterdrückung der Frau bis zur Gewaltideologie des Dschihad – dieses Buch analysiert die gegenwärtigen Probleme des Islam und führt sie auf den Kern seiner Lehre zurück.
Laila Mirzos Fazit lautet: Am Ende droht anstelle einer notwendigen Säkularisierung die islamische Kulturrevolution mitten in Europa.
Über die Autorin
Laila Mirzo wurde in Damaskus geboren und verbrachte ihre Kindheit auf den Golanhöhen, 1989 zog sie nach Deutschland, dann nach Österreich. Sie ist als Referentin und freie Journalistin tätig. Ihre Themenschwerpunkte sind der Islam und die Bedrohung unserer freien Gesellschaft durch die Ideologie des politischen Islams. Im September ist ihr erstes Buch „Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim. Über die Unvereinbarkeit des Islam mit unserer Kultur“ im Riva Verlag erschienen.
Wie der Islam die Schulen verändert. Bericht einer Lehrerin
Verlag: Edition QVV, ISBN: 978-3-200-05875-0
Susanne Wiesinger ist Lehrerin an einer Brennpunktschule in Wien-Favoriten und langjährige Personalvertreterin. Schonungslos schildert sie in Zusammenarbeit mit Jan Thies, dem Leiter des TV-Bereiches bei der Medien- und Rechercheplattform Quo Vadis Veritas, wie sich in immer mehr Schulen eine Parallelgesellschaft herausbildet: von Schülern, die in der Mittelschule kaum genug Deutsch verstehen, um dem Unterricht folgen zu können, die ihre Mitschülerinnen nötigen, sich zu verhüllen, und die ihre Religion über alles stellen. Lehrer sehen sich dieser Entwicklung zunehmend machtlos gegenüber, denn Stadtschulrat und Gewerkschaft tun diese Probleme als bedauerliche Einzelfälle ab.
Die Integration in Wien funktioniert gut – so die Devise des Stadtschulrats und der SPÖ. Susanne Wiesinger hat andere Erfahrungen gemacht. An vielen Schulen gibt es eine Parallelgesellschaft, die der verbliebenen Minderheit ihre Werte diktiert: eine Religion, die nicht hinterfragt werden darf und die westliche Lebensweise ablehnt.
Susanne Wiesinger treibt vor allem eins an: die Sorge um ihre Schüler. Denn was soll aus den Kindern werden, die mangels ausreichender Deutschkenntnisse den Unterricht nicht verstehen können, dafür aber fünfmal am Tag beten? Ihre Forderung: das Schweigen brechen und die Probleme ehrlich benennen.
Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht
Verlag: FinanzBuch Verlag, ISBN-13: 978-3959721622
Das Zurückbleiben der islamischen Welt, die Integrationsdefizite der Muslime in Deutschland und Europa sowie die Unterdrückung der muslimischen Frauen sind eine Folge der kulturellen Prägung durch den Islam. Das zeigt Thilo Sarrazin in seinem neuen Bestseller.
Auch Deutschland muss sich diesen Tatsachen stellen, wächst doch der Anteil der Muslime in Deutschland und Europa durch Einwanderung und anhaltend hohe Geburtenraten immer weiter an. Bei einer Fortsetzung dieses Trends sind die Muslime hier auf dem Weg zur Mehrheit. Unsere Kultur und Gesellschaft lassen sich nur schützen, indem die weitere Einwanderung von Muslimen gestoppt und die Integration der bei uns lebenden Muslime mit robusten Mitteln vorangetrieben wird. Denn alle Tendenzen, den Islam zu reformieren, sind bisher weitgehend gescheitert. So gibt es in keinem Land, in dem Muslime in der Mehrheit sind, Religionsfreiheit und eine funktionierende Demokratie. Stattdessen leidet die islamische Welt als Ganzes unter einem explosionsartigen Bevölkerungswachstum, und ihre Fanatisierung nimmt ständig zu.
Thilo Sarrazin spannt einen Bogen von den Aussagen des Korans zur mentalen Prägung der Muslime, von da weiter zu Eigenarten und Problemen muslimischer Staaten und Gesellschaften und schließlich zu den Einstellungen und Verhaltensweisen von Muslimen in den Einwanderungsgesellschaften des Westens.
Warum wir uns nicht mehr wehren können und was dagegen zu tun ist
Wir Weicheier
Warum wir uns nicht mehr wehren können und was dagegen zu tun ist
Prof. Martin van Creveld, 2. Auflage, 224 Seiten, Hardcover, € 19,90, ISBN 978-3-902732-67-5
Der Autor Prof. Martin van Creveld über das von ihm geschriebene Buch Wir Weicheier: Warum wir uns nicht mehr wehren können und was dagegen zu tun ist:
Wie Hamlet mal sagte, im Staat ist etwas faul. Weltweit sind die Länder der NATO für ungefähr 60% aller Militärausgaben verantwortlich. Wenn man Australien mitrechnet, ist die Summe sogar noch höher. Noch nie waren Streitkräfte so gut organisiert, ausgerüstet und ausgebildet. Doch seit dem Ende des Koreakrieges 1953 endeten fast alle Konflikte in Niederlagen. So wie es unter anderen in Algerien, Vietnam, Irak und Afghanistan passiert ist. Und so wie es vielleicht wieder passieren wird, wenn sich der islamische Terrorismus in Europa weiter ausbreitet und Fuß fasst.
Was ist schiefgelaufen? Wie sind aus den zähen Soldaten, die von 1492 bis 1914 alle natürlichen und menschlichen Hindernisse überwanden und praktisch die ganze Welt eroberten, Weicheier geworden? Dieses Buch versucht diese Frage zu beantworten. Das erste Kapitel konzentriert sich auf die Art, mit der unsere abendländische Zivilisation mit ihrer schrumpfenden Zahl an Nachkommen umgeht. Man infantilisiert sie und nimmt ihnen jede Art von Unabhängigkeit. Um es mit einem Zitat des amerikanischen Bestseller Autors William Deresiewicz auszudrücken, sie werden in “vorzügliche Schafe” verwandelt. Das zweite Kapitel zeigt, wie eben dieselben Probleme das Militär plagen und es in vieler Hinsicht in eine Art Kindergarten verändert wurde. Das dritte Kapitel erklärt, wie die fortschreitende Feminisierung der Truppe ihre Kampfkraft reduziert und zerstört. Das vierte Kapitel stellt dar, wie Soldaten die heutzutage am Kriege beteiligt sind, quasi gezwungen werden an posttraumatischen Belastungsstörungen zu leiden. Das fünfte Kapitel letztlich beschreibt den Aufstieg der sogenannten “Gesellschaft der Rechte”, die für „Pflicht“ kaum noch Raum bietet und jede Art von Kampf prinzipiell verpönt.
Das Buch ist einfach und fließend geschrieben. Jeder, der sich um die Zukunft und Rettung der abendländische Zivilisation Sorgen macht, sollte es lesen.
Rezension:
Der Terror ist in Europa angekommen und unsere Regierungen scheinen hilflos dagegen. Nicht einmal die primäre staatliche Aufgabe der Grenzsicherung gelingt der EU. Könnte sich Europa heute überhaupt noch militärisch verteidigen? Der Autor ist skeptisch und bezieht die ganze westliche Welt in seine Analyse ein.
Das Problem beginnt schon bei der Erziehung von Kindern und Jugendlichen, die viel stärker kontrolliert und überwacht, zugleich aber weniger gefordert werden als dies in früheren Zeiten der Fall war. Auch Politik und Medien tun, was sie können, um die Verteidigungsbereitschaft zu schwächen.
Detailliert beleuchtet der Militärexperte, wie den Streitmächten Schritt für Schritt die Zähne gezogen wurden, sodass sie heute kaum noch funktionsfähig sind. Auch dem Thema Frauen in Kampfeinheiten widmet er sich kritisch auf der Basis umfangreichen Dokumentationsmaterials. Bezeichnend ist, dass immer mehr westliche Soldaten – etwa in den USA – nach Einsätzen unter „posttraumatischen Belastungsstörungen“ (PTBS) leiden, eine Erkrankung, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg fast keine Rolle gespielt hat, obwohl die Kämpfe und damit auch die psychische Belastungen damals viel höher waren.
Das Fazit des weltbekannten israelischen Militärhistorikers: Europa ist mittlerweile unfähig zur Selbstverteidigung geworden. Das wird unvermeidliche Rückwirkungen auf seine Stellung in der Welt haben. Kann die westliche Welt, kann das Abendland noch gerettet werden? Nach Ansicht Martin van Crevelds nur, wenn eine Reihe von dringend nötigen Maßnahmen ergriffen und entsprechende Schritte eingeleitet werden. Solange bei uns jedoch die Rechte über die Pflichten der Staatsbürger dominieren, werden diese nicht möglich sein.
Der Autor:
Martin van Creveld ist einer der wichtigsten Militärhistoriker der westlichen Welt. Er ist emeritierter Professor für Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Zuletzt erschienen von ihm im Ares Verlag: „Kampfkraft. Militärische Leistung und Organisation der deutschen und amerikanischen Armee 1939–1945“, 5. Auflage, Graz 2016, sowie: „Kriegs-Kultur. Warum wir kämpfen: Die tiefen Wurzeln bewaffneter Konflikte“, Graz 2011.
In zwei Stunden
Verlag: Brünn: CSPI International, 2017
ISBN: 978-80-88089-64-3
Die Lehre des Politischen Islam ist in den islamischen Schriften grundgelegt.
Die Quellen sind der Koran, die Sira und die Hadithen. Dr. Bill Warner, ein prominenter und hoch angesehener Experte auf dem Gebiet des politischen Islam, hat die Schriften aus nicht-muslimischer Sicht analysiert. Das hilft uns, die Lehre des Politischen Islam und deren Einfluss und Gefahr für unsere Gesellschaft zu erkennen. Eines der vier Bücher, die derzeit auch auf Deutsch erhältlich sind, ist „Der Koran in zwei Stunden“.
Der Koran gilt als schwierig zu verstehen. Die Suren (Kapitel) sind nicht in chronologischer Reihenfolge geordnet, sondern der Länge nach.
Mithilfe analytischer Methoden und einer Versauswahl wird in diesem Buch Mohammeds Leben mit dem Inhalt des Korans verwoben und so ergeben sie einen Sinn.
Dieses sowie die anderen drei Bücher in deutscher Sprache sind derzeit über Amazon erhältlich oder direkt bei der internationalen Bildungsorganisation CSPII Österreich (Center for the Study of Political Islam) unter austria@cspii.org (Tel. +43 670 4000285), die auch für Rückfragen zur Verfügung steht, zu bestellen.
Was in Deutschlands Moscheen gepredigt wird
Verlag Econ 2017, 253 Seiten, ISBN 978-3-430-20218-3, € 18,--
In Deutschland leben über vier Millionen Muslime. Der wöchentliche Besuch in der Moschee ist für viele von ihnen selbstverständlich, jeden Freitag predigen tausende Imame in vollen Gebetshäusern. Dabei wissen wir nicht einmal genau, wie viele Gebetsstätten es hierzulande gibt. Schon sie zu finden, ist oft eine Herausforderung.
Rezension:
Die Intention des vorliegenden Buches ist einen Einblick in einige Predigten, die in dreizehn, vom Autor Constantin Schreiber willkürlich ausgewählten, Moscheen in deutschen Städten wie Berlin, Hamburg oder Karlsruhe etc. stattgefunden haben, zu bieten. Es ist ein düster anmutendes Buch, eines, das in der Integrationsdebatte in Deutschland und Österreich unbedingt zur Sprache kommen sollte.
Viele von uns wissen oder glauben zu wissen, was eine Moschee ist. Aber ist es ein Gotteshaus, analog einer Kirche, oder doch ein politischer Versammlungsort? Einige Interessierte haben sich vielleicht bereits an einem Tag der offenen Tür in eine Moschee begeben und über den Zweck eines islamischen Gebetshauses instruieren lassen. Jedoch wissen die wenigsten, was während der Freitagsgebete gesprochen wird, da die Prediger bzw. Imame in den allermeisten Fällen in ihren Landessprachen vortragen.
Der fließend Arabisch sprechende Buchautor, Moderator und frühere Medienreferent im deutschen Außenministerium setzt den vielen Spekulationen über die Inhalte von Freitagspredigten ein Ende, indem er sich in das Innerste der Moschee begibt. Er setzt seine Besuche in einen zeitlichen Kontext und lässt die Predigten anschließend von Experten analysieren. Ebenso versucht er mit den Imamen ihre Aussagen zu erörtern, was aber in zahlreichen Fällen nicht gelingt, denn viele von ihnen ließen sich verleugnen oder andere wiederum sprechen, z.B. auch nach vier Jahren in Deutschland (Seite 78), kaum Deutsch.
Laut dem Nahostexperten Schreiber geht es ihm nicht „um eine repräsentative Umfrage, sondern um eine Reportage.“ (Seite 233) Seine Besuche fanden in den Moscheen von schiitisch oder sunnitisch geprägten Gemeinden statt, wo die Predigten entweder in arabischer oder in türkischer Sprache abgehalten wurden. Schreiber besuchte die Moscheen mit offenem Visier. Wenn er sich nicht anmeldet hatte, so wunderte er sich spätestens nach Ende der Predigt, dass er niemals gefragt wurde, „was [er] dort wolle.“ (Seite 235) Argwohn entstand oftmals erst, als er zurückkehrte, um zu versuchen mit den Imamen zu sprechen.
Vor allem die Frage der Integration stand bei seinen Besuchen im Vordergrund, d.h. ob die Inhalte der Predigten – wie beispielsweise das Verbot, das Weihnachtsfest mitzufeiern – eine Integration der Muslime in Deutschland fördern. Diese Frage ist angesichts der hohen Zahl an Muslimen und der zunehmenden Anzahl an muslimischen Flüchtlingen in Deutschland durchaus berechtigt. Die Antwort des Autors darauf ist eine ernüchternde, wenn auch nicht überraschende.
Interessant erscheint auch die Reflexion des Autors über das komplette Fehlen einer Diskussion über Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der europäischen Gesellschaft. Ebenso wurde das Verhältnis der Muslime zu Vertretern anderer Religionen, insbesondere der Christen, trotz einer (noch) christlich geprägten Aufnahmegesellschaft in keiner Predigt thematisiert.
Schreibers Bilanz seiner achtmonatigen Recherche lautet daher:
„Bestenfalls waren die Predigten dichte, religiöse Texte, die die Zuhörer in einer anderen Welt halten, schlimmstenfalls wurde das Leben in Deutschland, Demokratie und unsere Gesellschaft abgelehnt. Ich würde gerne ein positives Beispiel anführen, eine Predigt, die Weltoffenheit ausstrahlt, eine Brücke baut zum Leben in Deutschland. Leider haben meine Moscheebesuche ein solches Beispiel nicht ergeben.“ (Seite 245)
In diesem sonst sehr informativen und augenöffnenden Buch wäre an mancher Stelle eine genauere Auseinandersetzung mit bestimmten islamischen Begriffen zum besseren Verständnis des Islam nützlich gewesen. Beispielsweise sagte ein Prediger „Gott fordert uns auf, keine Unruhe auf Erden zu stiften.“ (Seite 117). Die Experten hätten diese Aussage, wie eben auch die in dieser Predigt angesprochenen Dschinnen (außerislamische Geisterwesen), genauer - anhand der Suren 2:11 sowie 5:33 (im Kontext mit 5:32) im Koran - erläutern sollen. Die erste Sure spricht von „Verderbnis auf Erden“, die letztere erklärt, was unter „Verderbnis erregen“ verstanden wird, nämlich „Krieg führen gegen Gott und Seinen Gesandten“, womit die „feindselige Gegnerschaft“ gegen den Islam und seine ethischen Gebote gemeint ist. Die Aussage „keine Unruhe auf Erden zu stiften“ ist überdies von Wichtigkeit, da ein weiterer Imam „getötet werden ohne rechten Grund“ erwähnte (Seite 135), was bedauerlicherweise auch nicht diskutiert wurde. Man sollte aber erfahren, dass die Konsequenz für Menschen, die Verderben stiften, in deren Tötung, Kreuzigung, Verstümmelung der Hände und Füße oder Vertreibung besteht.
Die von Schreiber zu Rate gezogenen Islamwissenschaftler und Experten wurden zwar namentlich, aber leider nicht mit ihren Referenzen, die den Erklärungen sicherlich mehr Gewicht verleihen hätten können, im Anhang erwähnt. Die Anmerkungen im Anhang, worin islamische Begriffe und Inhalte der Predigten durch die Übersetzer genau erläutert werden, sind hingegen äußerst positiv und v.a. für Laien verständlich dargelegt.
Fazit:
Es handelt sich um ein wichtiges Buch der heutigen Zeit, da es Einblick in die Gedankenwelt einiger in Deutschland predigenden Imame gibt. Der Nebentitel des Buches hätte auch „Was in Deutschlands und Österreichs Moscheen gepredigt wird“ lauten können, da das Rechercheergebnis durchaus auch für Österreich repräsentativ wäre. Erschreckend jedenfalls, dass in den Predigten kein Wort des Bedauerns über die Toten der Terroranschläge verloren wird; erschreckend, dass darin Integration nicht gefordert wird; erschreckend, dass all dies den Behörden nicht bekannt ist. Oder doch?
Lesbarkeit: ****
Verständlichkeit: ****
Brisanz/Spannung: ****
Argumentationsnutzen: ****
Protokoll aus dem Inneren des Asylsystems
Verlag edition a, 261 Seiten, ISBN 978-3-990001-217-8, € 21,90
»Es gab eine Woche, in der wir fünfzig Tonnen an freiwilligen Spenden entsorgen mussten. Die Flüchtlinge wollten keine Kleidung und kein Essen mehr, weil sie einfach schon genug hatten.« Franz Schabhüttl, 26 Jahre im Flüchtlingslager Traiskirchen tätig und 13 Jahre dessen Leiter, legt mit dem Eintritt in den Ruhestand keine Abrechnung vor. Er informiert vielmehr darüber, was abseits des Fokus der Medien und der Nichtregierungsorganisationen im Asylsystem wirklich passiert. Der Spitzenbeamte des Innenministeriums zeichnet dabei ein facettenreiches Bild von der staatlichen Flüchtlingsarbeit, das die Öffentlichkeit so noch nie gesehen hat. Ein erhellendes Buch über den Alltag im Asylsystem, Politiker, die es als Projektionsfläche für die eigene Parteipolitik missbrauchen, und die wahren Schattenseiten der Migration.
Rezension:
Derzeit erobern nach überwiegend eisigem Schweigen über die sogenannte Flüchtlingskrise dankenswerter-weise informative Bücher den Markt. Eines der hierfür wichtigsten Neuerscheinungen am österreichischen Büchermarkt ist zweifellos das vom nunmehr pensionierten Leiter des Flüchtlingslagers Traiskirchen vorgelegte Buch. Traiskirchen steht wie kein anderer Ort als Synonym für Flucht, Flüchtling und – so wie medial transportiert – für Elend und Not, dass dies fernab der Realität ist, stellt Franz Schabhüttl gemeinsam mit seinem Co-Autor Andreas Wetz eindrucksvoll und unaufgeregt dar.
Gleich im Vorwort betont der Autor, dass für ihn „nicht Asylwerber, die ins Kriminelle abgleiten, das Problem [sind], sondern hauptberufliche Straftäter, die den Asylweg gezielt für ihre Zwecke missbrauchen“ (Seite 10 f.). Er sieht es als die Aufgabe des Staates, auf schnellstem Wege herauszufinden, wer ein rechtmäßiger Asyl-werber ist. Eben dieses Versagen des Staates, dass die Grenzen trotz der sich anbahnenden Menschen-ströme offengelassen wurden, wird für die Bevölkerung zunehmend untragbar.
Ehrenwert erscheint Schabhüttls Aussage, dass Basis für seine Arbeit und Handeln ausschließlich die in Österreich geltenden Gesetze waren (vgl. Seite 10). Hier ist Schabhüttl zu bedauern, denn der Ansturm aus dem Jahr 2015, den er im Lager Traiskirchen zu verwalten hatte, basierte auf massivem Gesetzesbruch seitens der Regierung durch das Offenhalten der Grenzen ohne jegliche Einreisekontrolle. Schabhüttl musste also diesen Gesetzesbruch auf Basis geltender, aber de facto außer Kraft gesetzter Gesetze verwalten. Ein Irrsinn, mit dem die Steuerzahler und Wähler sowie deren Nachkommen noch viele Jahrzehnte zu tun haben werden. Ihm ist zugute zu halten, sich an diesem Gesetzesbruch nicht beteiligt, sondern streng nach dem Gesetz gehandelt zu haben, und ihm ist diesbezüglich nichts vorzuwerfen, ja, nach seinen Schilderungen müssen wir für seine Standfestigkeit sogar dankbar sein.
Schabhüttl hatte es wahrlich nicht leicht in seiner Zeit als Leiter der sogenannten Bundesbetreuungsstelle Traiskirchen, wie das Flüchtlingslager auf Amtsdeutsch genannt wird. Er sah sich in einem Minenfeld von Politik, Medien, NGOs mit eigener Agenda und Privatpersonen, die allesamt meinten, Gutes für die Menschen in Traiskirchen zu tun. Dies ging jedoch oftmals gehörig schief und endete in hohen Zusatzkosten für die Steuerzahler oder in enormen Müllmengen, die aufgrund von Falschberichten der ihre eigene Agenda betreibenden NGOs, wie der Caritas oder des Roten Kreuzes, im September 2015 – dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise – auf 145 Tonnen stiegen. Diese stattliche Zahl inkludierte zu 95 % freiwillige Spenden an Essen und Kleidung, und Schabhüttl erläutert dazu: „Die Flüchtlinge wollten keine Kleidung und kein Essen mehr, weil sie einfach schon genug hatten.“ (Seite 203) Viele hilfsbereite Bürger „spendeten Gebrauchtes und kauften Neuware“ (Seite 204), dabei gab es die gespendeten Güter vor Ort. Die medial aufgebauschte, vermeintliche Unterversorgung der Flüchtlinge wurde von den NGOs dazu verwendet, Stimmung in der Bevölkerung zu erzeugen, etwas, was gerade diese NGOs umgekehrt anderen, wie z.B. der FPÖ, vorwerfen.
Überhaupt spart Schabhüttl in seinem „Protokoll aus dem Inneren des Asylsystems“ nicht mit Kritik an diversen Beteiligten, wie z.B. an Bürgermeistern, vorgesetzten Innenministern, „Gemeinnützigen“ bzw. NGOs, darunter v.a. Amnesty International und Caritas. Einiges, wovon er erzählt, hatte sich bereits den Weg in die Öffentlichkeit gebahnt, allerdings mangelte es oftmals an der Sichtweise des Leiters des Erstaufnahme-zentrums aufgrund ministerieller Maulkörbe (vgl. Seite 138). Dieses Buch macht nunmehr die fehlende Seite zugänglich, z. B. wird geschildert, dass die Arbeit des von der Regierung installierte Flüchtlingsbeauftragten, dem früheren Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad, medial völlig anders dargestellt als offensichtlich vor Ort in Traiskirchen wahrgenommen wurde.
Auch mit den Medien geht Schabhüttl hart ins Gericht. Er „hatte alle“ (Seite 253), er gab hunderte Interviews, zeigte Transparenz, trotzdem erlebte er oftmals ein Aha-Erlebnis, wenn „sein“ Interview, das er aber niemals gegeben hatte, in einer Zeitung erschien. Auch stellen die illegal in das Lager eindringende Journalisten für ihn ein großes Problem dar, zumal deren Berichte für ein verzerrtes Bild in der Öffentlichkeit sorgten, z.B. saßen nach Schabhüttl Aussagen die Flüchtlinge nicht „ausharrend und vernachlässigt“ am Boden, wie medial berichtet, sondern „wartend auf die Ausgabe des Mittagessens.“ (Seite 258)
Fazit:
Ein Buch, das von allen Interessierten gelesen werden sollte, auch von jenen, die Traiskirchen als Asyl-betreuungsstelle kritisch gegenüberstehen oder oftmals als gescholtenen Gutmenschen gelten. Dieses Buch zeigt auch klar und deutlich die zwiespältige Rolle der Medien und der NGOs auf. Franz Schabhüttl ist es zu verdanken, dass die interessierte Öffentlichkeit nun die Möglichkeit erhält, sich abseits der Mainstream Medien ihre eigene Meinung zu bilden, indem er mutig und ehrlich versucht, gemeinsam mit seinem Co-Autor, seine Sicht der Vorkommnisse während seiner Dienstzeit im Flüchtlingslager Traiskirchen darzulegen.
Bewertung FBI:
Lesbarkeit: ****
Verständlichkeit: ****
Brisanz/Spannung *****
Argumentationsnutzen *****
Kurze Erläuterung der aktuellen Migrationskrise
Manuscriptum Verlagsbuchhandlung; Auflage: 1., S. 96, ISBN-10: 3944872304, ca. € 12,80
Vaclav Klaus war immer einer der herausragenden Staatsmänner Europas. Er braucht für seine Beurteilung der Migrationskrise in Europa, die er „Völkerwanderung“ nennt, nicht mehr als 100 Seiten eines schmalen Bändchens. Die haben es allerdings in sich.“
Rezension:
Allein nach Deutschland kam im Jahr 2015 über eine Million Migranten. Weitere Millionen Menschen machen sich auf den Weg nach Europa. Die Verantwortungslosigkeit der europäischen Politik mit Angela Merkel an der Spitze feuert die neue Völkerwanderung zusätzlich an. Statt die natürlichen Interessen souveräner Nationalstaaten zu wahren, predigt die deutsche Kanzlerin einen fahrlässigen Willkommenseifer. Städte und Kommunen versuchen derweil verzweifelt, das Chaos zu verwalten. Die Bürger laufen ihren politischen Vertretern davon, und die Hegemonie deutschen Gefühlsdusels zerstört den Frieden Europas.
Den protestierenden mittel- und osteuropäischen Staaten droht Brüssel schon mit Sanktionen. Dagegen ergreift einer der herausragenden Staatsmänner Europas das Wort. Der langjährige Präsident Tschechiens Václav Klaus fordert, sich von den barmherzigen Tagträumen zu verabschieden. Den europäischen Führungseliten wirft er vor, mit dem Druck der Flüchtlingsmassen die Reste europäischer Nationalstaatlichkeit zu zerstören. Klaus fürchtet um die Zukunft Europas.
VÁCLAV KLAUS, geb. 1941, eine der herausragenden Persönlichkeiten der neueren tschechischen Politik, war zuletzt Präsident der Tschechischen Republik (2003 - 2013). Als Publizist ist Klaus mit seinen deutlichen Stellungnahmen eine unverzichtbare Stimme in den europäischen Debatten.
JIŘÍ WEIGL, geb. 1958, ist Exekutivdirektor des Václav Klaus Instituts in Prag. Von 2003 bis 2013 war Weigl Chef der Präsidialkanzlei. Der ausgewiesene Ökonom und Arabist ist Autor mehrerer Fachbücher sowie zahlreicher Beiträge zu politischen, ökonomischen und historischen Themen.
Die Sunna Mohammeds
Verlag: Brünn: CSPI International, 2016
ISBN: 978-80-88089-54-4
Die Lehre des Politischen Islam ist in den islamischen Schriften grundgelegt.
Die Quellen sind der Koran, die Sira und die Hadithen. Dr. Bill Warner, ein prominenter und hoch angesehener Experte auf dem Gebiet des politischen Islam, hat die Schriften aus nicht-muslimischer Sicht analysiert. Das hilft uns, die Lehre des Politischen Islam und deren Einfluss und Gefahr für unsere Gesellschaft zu erkennen. Eines der vier Bücher, die derzeit auch auf Deutsch erhältlich sind, ist „Der Hadith – Die Sunna Mohameds“.
Neben der Sira, der Biografie Mohammeds, sind die Hadithen eine Quelle für Mohammeds Taten und Worte. Auch sie sind für Muslime eine verbindliche Glaubensgrundlage und Hilfe, Mohammed in allen Bereichen des Lebens nachzuahmen. Kennt man die „Sunna“ Mohammeds, sein Leben, seine Worte und Taten, lässt sich auch der Koran besser verstehen.
Dieses sowie die anderen drei Bücher in deutscher Sprache sind derzeit über Amazon erhältlich oder direkt bei der internationalen Bildungsorganisation CSPII Österreich (Center for the Study of Political Islam) unter austria@cspii.org (Tel. +43 670 4000285), die auch für Rückfragen zur Verfügung steht, zu bestellen.
Europa; Währung, Bildung, Einwanderung – warum Politik so häufig scheitert
DVA, München 2016, S. 576, ISBN-13: 978-3421046932, ca. € 25,00
Werden wir gut regiert? Oder bleibt die Politik hinter ihren Möglichkeiten zurück? Und wenn das so ist – woran liegt das? Gibt es Techniken guten Regierens?
In seinem neuen Buch beschreibt Thilo Sarrazin die Mechaniken von Politik, ihre typischen Fehler und die Gründe für den Erfolg oder Misserfolg von Gesellschaften. Er verdeutlicht, warum die Vorstellungen und Träume von einer besseren Gesellschaft oft nichts Gutes hervorgebracht haben.
Von hier schlägt der Autor den Bogen zu den gravierenden Fehlern der aktuellen deutschen Politik von der Einwanderung bis zur Energiewende und erklärt ihre tieferen Ursachen. Auf dieser Grundlage gibt er seine Antworten auf die großen Fragen zur Zukunft Deutschlands.
Wer dieses Buch gelesen hat, wird Politik mit anderen Augen betrachten und besser verstehen, wie politische Fehlentwicklungen zustande kommen und wie sie vermieden werden können.
"Zu lange hat die Politik versäumt, die wirklich wichtigen Fragen zu adressieren. Deutschlands Zukunft wird sich nicht an Genderfragen oder Klimadebatten entscheiden - Deutschlands Zukunft entscheidet sich an den Themen Währung, Einwanderung, Bildung. Damit steht zugleich auch die Zukunft Europas auf dem Spiel." Thilo Sarrazin
Rezension:
Die EU wird ihrer Überschuldungskrise nicht Herr. Europas Währung wird durch Dompteur Mario Draghi mit seiner Zinsnullungs-Politik und der nicht abreißenden Noten-Produktion mittels Druckerpresse ihrer eigentlichen Zerrüttung ausgesetzt. Die Masseneinwanderung ist längst außer Kontrolle geraten. Kontrollmechanismen à la Schengen und Dublin versagen total …
Europa scheint dem Abgrund entgegenzutaumeln – und diejenigen, die sich als Europas Leader aufspielen, agieren rat- und planlos, wofür sie sich aber nach wie vor Spitzensaläre und maximale Spesenentschädigungen – den Steuerzahlern in der EU abgezwackt – in ihre prall gefüllten Taschen überweisen lassen.
Sarrazin, als unbeugsamer Kritiker solcher Zerfalls-Symptome europaweit bekannt geworden, stellt in einem neuen Buch unter dem Titel „Wunschdenken“ Europas Spitzenpolitiker zur Rede. Er präsentiert ihnen seine sorgfältig erarbeitete, gründlich durchdachte Lagebeurteilung zum offensichtlichen Niedergang der EU und dessen Ursachen. Er macht dabei klar: Es geht längst nicht mehr nur um Fehlerkorrektur. Es geht für Europa, für abendländische Wertvorstellungen, für europäische Errungenschaften wie persönliche Freiheit und Demokratie um nicht weniger als ums Überleben schlechthin.
Wer sich von der offensichtlichen Ohnmacht der Regierenden nicht einfach in den Abgrund mitreißen lassen will, muss dieses neue Buch unbedingt lesen. Denn Sarrazin kritisiert nicht nur; er zeigt auch, wie eine Umkehr eingeleitet werden kann. Eine Umkehr zur Rettung des Abendlandes.
Das Leben Mohammeds
Verlag: Brünn: CSPI International, 2016
ISBN: 978-80-88089-57-5
Die Lehre des Politischen Islam ist in den islamischen Schriften grundgelegt:
Die Quellen sind der Koran, die Sira und die Hadithen. Dr. Bill Warner, ein prominenter und hoch angesehener Experte auf dem Gebiet des politischen Islam, hat die Schriften aus nicht-muslimischer Sicht analysiert. Das hilft uns, die Lehre des Politischen Islam und deren Einfluss und Gefahr für unsere Gesellschaft zu erkennen. Eines der vier Bücher, die derzeit auch auf Deutsch erhältlich sind, ist „Die Sira - Das Leben Mohammeds“.
„Wahrlich, in dem Gesandten Allahs hattet ihr ein schönes Beispiel für jeden, [...]“ (Koran 33:21). Um den Islam zu verstehen, muss man das Leben Mohammeds kennen. Mohammeds Verhalten wird als unfehlbar verstanden, seine Worte und Taten haben für Muslime verbindlichen Vorbildcharakter. Wer die wichtigsten Phasen von Mohammeds Leben kennt, kann auch die Eindringungsstrategien des Poltischen Islams in nicht-islamische Länder erkennen. Seine Zeit in Mekka, seine Hidschra von Mekka nach Medina, deren Datum den Beginn der islamischen Zeitrechnung darstellt und schließlich die Rückeroberung Mekkas und die Ausbreitung des Poltischen Islams in Arabien. Ab 622 wird Mohammed vom „Prediger“ auch zum Politiker, Heeresführer und Gesetzesmacher. Mohammed ist für alle Zeiten, damals und heute, für jeden Muslim das beste Vorbild.
Dieses sowie die anderen drei Bücher in deutscher Sprache sind derzeit über Amazon erhältlich oder direkt bei der internationalen Bildungsorganisation CSPII Österreich (Center for the Study of Political Islam) unter austria@cspii.org (Tel. +43 670 4000285), die auch für Rückfragen zur Verfügung steht, zu bestellen.
Für Nicht-Muslime
Verlag: Brünn: CSPI International, 2015
ISBN: 978-80-88089-09-4
Die Lehre des Politischen Islam ist in den islamischen Schriften grundgelegt.
Die Quellen sind der Koran, die Sira und die Hadithen. Dr. Bill Warner, ein prominenter und hoch angesehener Experte auf dem Gebiet des politischen Islam, hat die Schriften aus nicht-muslimischer Sicht analysiert. Das hilft uns, die Lehre des Politischen Islam und deren Einfluss und Gefahr für unsere Gesellschaft zu erkennen. Eines der vier Bücher, die derzeit auch auf Deutsch erhältlich sind, ist „Scharia für Nicht-Muslime“.
Der Islam ist sowohl Religion als auch ein politisches System mit seinen eigenen Gesetzen, genannt Scharia. Die Gesetze Allahs zu befolgen ist Pflicht eines jeden Muslims. Ein großer Teil der Scharia handelt vom Umgang mit Nicht-Muslimen, also uns.
Nach dem Lesen dieses Buches werden sie die Grundlagen der Scharia verstehen und es wird Ihnen möglich sein, Versuche der schrittweisen und verdeckten Einführung der Scharia in einigen Bereichen in Österreich zu erkennen.
Dieses sowie die anderen drei Bücher in deutscher Sprache sind derzeit über Amazon erhältlich oder direkt bei der internationalen Bildungsorganisation CSPII Österreich (Center for the Study of Political Islam) unter austria@cspii.org (Tel. +43 670 4000285), die auch für Rückfragen zur Verfügung steht, zu bestellen.
Das Scheitern des Westens im Orient
Propyläen, Berlin 2014, 352 Seiten, ca. € 25,--, ISBN 978-3-549-07412-1
Es gärt und brodelt überall: Syrien und der Irak versinken im grausamen Bürgerkrieg aller gegen alle, in der Türkei ringen islamitische und säkulare Kräfte um die Vormacht. Ägypten ist im Daueraufruhr, und auch am Nordrand dieser unruhigen Weltgegen, im Kaukasus und in der Ukraine, ist die Lage explosiv. Mit der im eigenen Scharfsicht beleuchtet Peter Scholl-Latour eine Region, über der nach jahrzehntelanger politischer und militärischer Intervention des Westens ein Fluch zu liegen scheint – der Fluch der bösen Tat heilloser Einmischung. Das Buch ist das Vermächtnis des großen Journalisten und „Welterklärers“ Peter Scholl-Latour.
Rezension:
Wenige Tage vor seinem Tod hat Peter Scholl-Latour, profiliertester Berichterstatter über die Krisenherde der Welt, sein letztes Buch abgeschlossen.
Peter Scholl-Latour hinterlässt in diesem letzten Werk mit dem Titel „Der Fluch der bösen Tat“ ein Vermächtnis. Er vermittelt eine eindrückliche Übersicht über die derzeit gefährlichsten Krisenherde dieser Welt – Ukraine, Naher und Mittlerer Osten. Ausgangspunkt dieser uns voraussichtlich noch während Jahren beschäftigenden Krisen ist nach Scholl-Latour „das Scheitern des Westens im Orient“ (so lautet der Untertitel des neuen Buches).
Die Interventionspolitik unter Führung Washingtons sei, an oberflächlichen Glaubenssätzen orientiert, meistens von beklemmender Kurzsichtigkeit. Die USA gäbe vor, der Welt „die Demokratie zu vermitteln“ – und scheitern dramatisch, weil sie sich konsequent weigern, sich je eingehend mit den Verhältnissen und historischen Gegebenheiten am Ort ihrer idealistisch losgetretenen Interventionen zu befassen. Sie glaubten an kurze Einsätze – und haben in Wahrheit jahrelang anhaltende Unruhen und Gewalt, Chaos und Anarchie losgetreten: Das, was – für die ganze Welt sichtbar – in all jenen Ländern Tatsache geworden ist, für die man mit viel Vorschusslorbeeren eben noch den „Ausbruch in den Arabischen Frühling“ oberflächlich gefeiert habe.
Scholl-Latours Kommentare sind interessant und wertvoll – ein echtes Vermächtnis eines der hartnäckigsten Beobachter und Kommentatoren des Weltgeschehens. Nicht Skandal-Berichterstattung steht im Vordergrund, vielmehr sorgfältige, auf unzähligen Gesprächen beruhende Einschätzung der das Geschehen bestimmenden Kräfte. Ein Drama, dass die USA, die Nato- und EU-Strategen diesen Zeugen der Gegenwart viel zu wenig ernst genommen haben.
Mit einer Gratulation von Helmut Schmidt zum 90. Geburtstag des Autors im März dieses Jahres im Abschlusskapitel endet sein Letztwerk. Peter Scholl-Latour ist am 16. August 2014 gestorben.
Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland
Verlag Deutsche Verlags-Anstalt, 400 Seiten, € 22,99, ISBN 978-3421046178
Wer bestimmt, was gesagt werden darf – und worüber geschwiegen werden muss?
Meinungsfreiheit ist hierzulande durch das „Grundgesetz“ garantiert. Aber wie sieht es damit im Alltag aus? Dort begegnen wir immer wieder Denk- und Redeverboten und sind recht schnell an den Grenzen des Sagbaren angelangt.
Thilo Sarrazin analysiert den grassierenden Meinungskonformismus und stellt fest: Wer Dinge ausspricht oder Zusammenhänge herstellt, die nicht ins gerade vorherrschende Weltbild passen, der wird gerne als Provokateur oder Nestbeschmutzer ausgegrenzt.
Mit gewohntem Scharfsinn prangert Thilo Sarrazin diesen Missstand an, zeigt uns, wo seine Ursachen liegen, und benennt die 14 vorherrschenden Denk- und Redeverbote unserer Zeit.
Rezension:
In seinem wohl berühmtesten Werk „Deutschland schafft sich ab“ rechnet Dr. Thilo Sarrazins schonungslos mit der verantwortungslosen Zuwanderungspolitik in Deutschland sowie der dadurch ausgelösten gesellschaftspolitischen Problematik ab. Mit der Herausgabe jenes Buches ging eine große künstliche, medial gesteuerte Aufregung einher. Die Reaktionen der Medien und Öffentlichkeit auf dieses Buch waren feindlich, eine sachliche Diskussion über die vom Autor angesprochene Thematik blieb nahezu vollständig aus. Vielmehr zielten gesteuerte Medienkampagnen darauf ab, Sarrazin diverse Aussagen zu unterstellen, die er nie getätigt hatte. Man suggerierte der uninformierten Öffentlichkeit eine plumpe Ausländerhetze - durch angeblich unsachliche Abhandlungen und Aussagen - des Autors.
„Ein Teil der Kritik wollte meine Fragestellungen delegitimieren. Fakten und Argumente interessierten dabei gar nicht. Es dauerte einige Zeit, bis ich das erkannt hatte.“ (S. 55).
Diese und andere am eigenen Leibe erfahrene öffentliche Reaktionen waren für Sarrazin Grund genug, eine auf seiner gewonnenen Erkenntnis basierende Analyse über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland in seinem jüngsten Werk „Der neue Tugendterror“ zu verfassen.
Das Buch gliedert sich in sechs Kapitel. Etwa ein Drittel des Inhalts beschreibt die eingesetzten Methoden der öffentlichen Meinungsbildung, sowohl von politischer als auch medialer Art, die vor allem über die Sprache als Herrschaftsinstrument des Tugendterrors umgesetzt wird. Die gesellschaftlich aufindoktrinierte „geschlecht-ergerechte Sprache“, das Thema der „politisch-korrekten ethnischen Benennungen“, aber auch sogenannte „Unwörter“, wie etwa „Wirtschaftsflüchtling“ (S. 182), sind die gegenwärtigen Zeichen von dem Versuch, „(…) über die Wahl der Worte im Sinne von Priming und Framing den oder die Adressaten zu lenken. Zumeist machten Herrschende auch den Versuch, die Beherrschten über geeignete Sprachregelungen zu beeinflussen.“ (S. 155).
Sarrazin beschreibt den „Tugendterror“ als eine Haltung von Intoleranz, die nicht nur eigene Ansichten für wahr und überlegen hält, sondern auch andere Ansichten abqualifiziert und ihre Vertreter quasi in die moralische Verbannung schickt.
Das brisanteste und interessanteste Kapitel ist das sechste und auch längste Kapitel des Buches mit dem Titel: „Vierzehn Axiome des Tugendwahns im Deutschland der Gegenwart“. Darin listet Sarrazin vierzehn Themen auf, die in Deutschland von dem sogenannten „Tugendwahn“ (S. 216) besonders beeinflusst werden. In diesem Kapitel widmet sich der Autor jedem einzelnen Thema und bringt es zur Diskussion, indem er dazu eine These aufstellt, der er eine Gegenthese gegenüberstellt. Sarrazin präsentiert Argumente der Gegenseite, die er als „Tugendwächter“ bezeichnet, und versucht in seinen Gegenthesen mit eigenen Argumenten diese zu entkräften. Diese Gegenüberstellungen werden nicht nur interessant und anschaulich beschrieben, sondern bieten dem Leser auch ein amüsantes Leseerlebnis, da Sarrazin es einzigartig schafft, diese vorherrschenden Dogmen mit Leichtigkeit zu entkräften.
Fazit:
„Menschen glauben in erster Linie an das oft Gehörte und scheinbar Plausible - außer sie können sich aus eigenem Augenschein und eigener intellektueller Einsicht selbst ein Bild machen.“ (S. 217).
Dieses Buch soll als Anreiz verstanden werden, dem Tugendterror als Form einer Gleichheitsideologie, die die Existenz von Unterschieden zwischen Menschen, Religionen und auch sozialen Gruppen zu tabuisieren und verneinen versucht, kritisch zu begegnen und eine gesellschaftliche Diskussion darüber in Gang zu setzen um die Meinungsmacher unserer Zeit, die sogenannten Tugendwächter, in die Schranken zu weisen.
Im Gegensatz zum bekanntesten Sarrazin-Werk „Deutschland schafft sich ab“, ist dieses Buch viel weniger zahlen- bzw. statistiklastig, sondern vielmehr ein Plädoyer für die Verteidigung der Meinungsfreiheit, die im heutigen Zeitalter der „Political Correctness“ zunehmend ausgehöhlt wird.
Lesbarkeit: *****
Verständlichkeit: ****
Brisanz/Spannung: ***
Argumentationsnutzen: *****
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Verlag Ullstein, 282 Seiten
Vor über dreißig Jahren kam Seyran Ateş mit ihrer Familie nach Deutschland. »Gastarbeiter«, so nannte man ihre Eltern. Weder Türken noch Deutsche wollten damals, dass diese Gäste hier heimisch werden. Doch Seyran Ateş erkämpft sich einen Platz in einer noch längst nicht multikulturellen Gesellschaft. Die Juristin setzt sich vor allem für die Rechte von Migrantinnen ein. Das erfordert enorme Zivilcourage, denn durch ihren Kampf gegen Ignoranz und Gewalt macht sie sich viele Feinde – sie wird angeschossen, bedroht und erpresst. Seyran Ateş vertritt unbequeme Positionen: »Multikulti, so wie es bisher gelebt wurde, ist organisierte Verantwortungslosigkeit.« In diesem Buch führt sie aus, wie eine verfehlte Integrationspolitik und eine als Toleranz verkleidete Gleichgültigkeit zu Parallelgesellschaften, Gettoisierung und Gewalt geführt haben. Und sie erläutert, wie es gelingen kann, die Migranten langfristig in unsere Gesellschaft einzubinden. Wer in Deutschland lebt, so die Autorin, muss sich an die Werte unserer Gesellschaft halten. Nur so kann Deutschland ein Einwanderungsland im besten Sinne werden.
Rezension:
Seyran Ates ist eine deutsche Frauenrechtlerin türkisch-kurdischer Herkunft. Als Rechtsanwältin setzt sie sich mit Strafrecht, Familienrecht und der Integrationsdebatte auseinander. Im August 2006 gab sie vorübergehend ihre Anwaltszulassung ab, nachdem sie von Islamisten bedroht, beschimpft und sogar lebensgefährlich verletzt wurde. In ihrem neuen Buch „Der Multikulti – Irrtum“, das 2007 heraus kam, schildert sie die politische Situation in Deutschland und den kollektiv - ignoranten Umgang mit Migranten (im Speziellen derer mit türkisch-kurdischer Abstammung), der für Islamisten ein willkommener Nährboden ist.
„Dieses Buch ist ein Plädoyer für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben, das auf Verbindlichkeit und Gegenseitigkeit basiert - und auf echter Toleranz…
Sie ist das Gegenteil von Gleichgültigkeit und Ignoranz… Multikulti, so wie es bisher gelebt wurde, ist organisierte Verantwortungslosigkeit.“ (S.9), heißt es im Vorwort.
In eingängig geschriebenen Kapiteln schildert sie die katastrophale Situation der muslimischen Frauen und Mädchen in Deutschland, die von den „Multikultis“ in falscher Toleranzausübung ignoriert wird.
„Ich nenne die Mehrheit der Multikultis deshalb verantwortungslos, weil sie sich lediglich in einer unverbindlichen Toleranz gegenüber anderen Kulturen üben. Solange sie [sc. eben die Multikultis] von anderen Lebenswelten nicht beeinflußt werden, können ‚die anderen’ machen, was sie wollen.“ (S.15)
Seyran Ates erzählt in vielen Beispielen die Geschichte der türkischen Gastarbeiter, die damals „weder den Willen noch den Wunsch, sich in Deutschland in irgendeiner Form zu integrieren“ ( S. 28) hatten. Weder Deutsche noch Türken sahen in der Gastarbeiterschaft einen längeren Aufenthalt voraus.
Als es doch dazu kam, erkannte niemand, weder Gesellschaft noch Politik, den Handlungsbedarf, der eine zu integrierende Gemeinschaft aus einer fremden Kultur hervorruft.
Deutsche und Türken lebten über Jahrzehnte nebeneinander, ohne einander zu kennen.
Ates kritisiert aufs Äußerste die Schulpolitik, die gerade Migrantenkindern durch Gewährleistung einer angemessenen Bildung aus ihrer Misere helfen könnte, denn auch dort herrscht Ignoranz und Augenwischerei.
„Die meisten ‚Deutschländer’ der dritten Generation sind zweisprachige Analphabeten…
Sie sprechen weder vernünftig Deutsch noch Türkisch. Sie befinden sich in einer permanenten Identitätskrise. Aus dem Gefühl von Nichtzugehörigkeit, fehlender Anerkennung und Chancenlosigkeit heraus besinnen sie sich oft auf die Ursprungskultur ihrer Vorfahren und lehnen die deutsche Lebenswelt ab… In der dritten Generation besteht ein großes Gewaltpotential, nicht wenige männliche Jugendliche oder junge Männer werden straffällig.“ (S. 33)
Vor allem konservativ-türkische Gruppen wehren sich - in Zusammenarbeit mit den Grünen - gegen Bildung und Spracherwerb der Jugendlichen.
Für viele wirkt der Islam von Außen vielleicht exotisch und vielfarbig, er hat jedoch für viele Frauen furchtbare Auswirkungen. Lieber nicht darüber reden, das impliziert nur Fremdenfeindlichkeit, so meinen viele rot-grüne Multikultis, und erst recht sind der gleichen Ansicht die muslimischen Fundamentalisten.
Wer aber schweigt, macht sich mitschuldig, wer weg sieht und das vor seinen Augen ablaufende Unrecht mit dem beliebten Spruch „Andere Länder, andere Sitten“ abtut, erst recht.
„Meiner Ansicht nach ist die Mehrheitsgesellschaft der Urdeutschen verpflichtet, auf Zustände zu reagieren, die diese Freiheitsrechte gefährden. Sie dürfen nicht als kulturelle Eigenheit hingenommen werden. Wir müssen den Menschen helfen, die es nicht schaffen, sich aus eigener Kraft gegen den sozialen Druck zur Wehr zu setzen, und wir müssen uns den Menschen zuwenden, die sich diese veralteten Traditionen zu eigen gemacht haben.“ (S. 83)
Seyran Ates will nicht lamentieren, sie will aufklären und Wege aus der verfahrenen Situation aufzeigen. Wer Gewalt in Ausländerfamilien verhindern will, der muß darüber sprechen, Frauenhäuser unterstützen, zumindest das Gespräch suchen und sicherstellen, daß die Frauen überhaupt ihre Rechte verstehen, in dem sie die deutsche Sprache beherrschen.
„Man hört ja so schlimme Sachen von den Türken und Kurden. Bei den eigenen Landsleuten greife ich eher ein als bei den anderen Kulturen. Soll man dafür Verständnis haben? Hängt Zivilcourage von der kulturellen Herkunft ab?“ (S. 115), zitiert Ates dazu einen deutschen Bürger.
Keiner, der dieses Buch gelesen hat, kann mehr behaupten, er wisse nicht wie es in Migrantenfamilien zugeht und welche gefährlichen Auswirkungen der Islam mit sich bringt.
Ates geht auf alles ein, auf Zwangsheirat, Ehrenmord, sexuellen Missbrauch, Gewalt in der Familie, den Jungfräulichkeitswahn, das Kopftuch, die Scharia…
„Ich sehe in Deutschland die gefährliche Entwicklung, daß unter dem Deckmantel der Religions- und Glaubensfreiheit schleichend und sozusagen mit gerichtlicher Genehmigung das islamische Recht und damit eine autoritäre, archaisch - patriarchale Parallelgesellschaft etabliert wird, die den modernen, aufgeklärten Prinzipien von Rechtsstaatlichkeit diametral entgegensteht und diese Schritt für Schritt aushöhlt.“ (S.202)
Dieses Buch ist jedem ans Herz zu legen, der bereit ist die Augen zu öffnen für die schleichende Islamisierung Europas, denn auch wenn hier vornehmlich von Deutschland die rede ist, sind doch alle europäischen Länder gleichermaßen betroffen.
Ein aufklärerisches Buch, das wachrüttelt und zeigt, daß bequeme Lösungen oft die falschen Lösungen sind. Es zeigt Auswege und auch auf, wie gefährlich falsche Toleranz ist.
Lesbarkeit: *****
Verständlichkeit: *****
Brisanz/Spannung: ****
Argumentationsnutzen: ****
Betrachtungen zu den Wirren der Gegenwart
Propyläen Verlag, 388 Seiten, ca. € 26,00
Die Weltpolitik gleicht derzeit einem aufziehenden Gewittersturm. Ob in Afrika oder Lateinamerika, in Arabien oder im Mittleren Osten – überall braut sich Unheilvolles zusammen. Und auch der Westen – Europa und die USA –, einst Hort der Stabilität, wird von Krisen heimgesucht wie seit langem nicht. Peter Scholl-Latour, Spezialist für turbulente Großwetterlagen, kennt die Welt wie kein Zweiter. Vor dem Hintergrund seiner sechzigjährigen Erfahrung als Chronist des Weltgeschehens beleuchtet er in seinem neuen Buch die Brennpunkte der aktuellen Weltpolitik.
Rezension:
Der Autor, Jahrgang 1924, blickt auf einen beeindruckenden jahrzehntelangen Lebenslauf als Journalist, Auslandskorrespondent, Medienherausgeber und politischer Sachbuchautor zurück. Seine Werke zählen zum Standard der Berichterstattung und waren stets Bestseller.
In seinem neuesten Buch widmet Peter Scholl-Latour sein Augenmerk den globalen Wirren des angehenden 21. Jahrhunderts und arbeitet, neben einer fundierten Analyse der Hintergründe, die geopolitischen Folgen der nahen Zukunft heraus. Aufgrund seiner reichen Erfahrungen, seiner Ambition, den Sachen auf den wahren Grund zu gehen, kann es sich Scholl-Latour wahrlich leisten, die Krisen mit der ihm eigenen Gelassenheit zu beschreiben.
Dem heutigen Trend, Staaten, Regionen, Religionen und Völker aus der Perspektive der „aufklärerischen Intoleranz“ zu bewerten, erteilt der Autor eine klare Absage. Ebenso dem Kasino-Kapitalismus, vornehmlich in angelsächsischen Banken und Mega-Konzernen betrieben, dessen globales Auftreten sich als Giftblase entpuppt.
So entsteht im Kopf des Lesers eine neue, eine andere geopolitische Landkarte der Gegenwart, die die Herausforderungen der Zukunft trotz aller Komplexität klar erkennbar machen.
Die westliche Welt, allen voran die Vereinigten Staaten, gefolgt von den unter der pompösen Bezeichnung „Internationale Staatengemeinschaft“ segelnden Europäern, machten sich bereits vor rund 20 Jahren auf, die „Guten“ zu belohnen und die „Bösen“ zu bestrafen.
Die schier unerschöpflichen Waffenarsenale des Westens scheiterten nicht nur an der neuen „asymmetrischen Kriegsführung“, ähnlich dem Partisanen- und Guerillakrieg, sondern auch aufgrund der Ignoranz fremden Kulturkreisen gegenüber.
Begeben wir uns auf eine Reise auf dieser geopolitischen Landkarte!
Beginnen wir in Tunesien, Ägypten und Libyen, den Staaten des „Arabischen Frühlings“, die ihre korrupten Regime in relativ kurzer Zeit beseitigten, in Libyen allerdings nur durch massives militärisches Eingreifen des Westens.
Nach der Flucht, Absetzung bzw. Hinrichtung der ehemaligen Machthaber bildeten sich hunderte neue Parteien. In den folgenden Wahlen in Tunesien und Ägypten ging die Mehrheit an mehr oder weniger fundamentalistische Islamisten.
Die Erwartung, demokratische Strukturen würden nach westlichen Maßstäben entstehen, erwies sich als trügerisch, in Tunesien mehren sich Übergriffe radikaler salafistischer Gruppen, Ägypten hat noch immer keine Verfassung , die die Kompetenzen des Präsidenten und die Auslegung des Staates in Zukunft darlegt und Libyen ist ohne Zentralmacht in die Herrschaft der Stämme zerfallen, die nach Plünderung der Waffenarsenale über eine ansehnliche Bewaffnung verfügen.
In allen drei Ländern hatten die westlichen Geheimdienste in ihrer lückenlosen Beobachtung der Entwicklungen kläglich versagt, die Regierungen der „Staatengemeinschaft“ sind ratlos.
Im gegenwärtigen Bürgerkrieg in Syrien sieht Scholl-Latour immense Gefahren für das Land selbst, wie auch für die gesamte Region Vorderasiens, heraufdämmern.
Die Rebellion gegen das Assad-Regime erfährt massive politische, mediale und militärische Unterstützung des Westens und der arabischen Staaten unter Führung des wahabitischen Königshauses Saudi Arabiens.
Im Widerstand gegen die hochgerüstete syrische Armee sieht Scholl-Latour das Einsickern kampferprobter Gotteskrieger aus anderen islamischen Regionen. Ein Sturz des Regimes hätte nach Meinung des Autors nicht nur ein ungeahntes Gemetzel an der regierenden Minderheit der Alawiten zur Folge, auch ein Übergreifen auf die labilen Verhältnisse im Libanon und dem Irak wäre nicht abzuwenden.
Die schiitische Hisbollah spielt im Libanon die führende Rolle, der Irak verfügt über eine schiitische Bevölkerungsmehrheit und auch über die Mehrheit im Parlament. Der schiitisch-islamische Iran strebt nach – folgt man der Logik – einer hegemonialen Macht von den Grenzen zu Afghanistan bis zum Mittelmeer.
Diesem schiitischen Block stünde die sunnitische Mehrheit der Moslems entgegen, von Marokko über die arabische Halbinsel, Teilen des Iraks, Afghanistan und Pakistan. Eine Nord-Süd-Konstellation, der der Westen, aber auch Mächte wie Russland und China machtlos zusehen müssten.
Auch für China und Russland stellt sich der Islam als grundlegende Frage, zumal sich der südliche Teil der ehemaligen Sowjetunion als selbstbewusste islamische Staaten sieht (Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan).
Auch in den Nordprovinzen Chinas ist eine fortschreitende, jedoch (noch) nicht politische Islamisierung festzustellen.
Ein besonderes Augenmerk lenkt Scholl-Latour auf die Entwicklung in Pakistan und sieht hier das größte zukünftige Risiko.
Mit 180 Millionen Einwohnern gleicht Pakistan einem brodelnden Kessel. Der unzugängliche Norden des Landes scheint unter keiner Kontrolle der Zentralregierung mehr zu stehen und dient zunehmend als Aufmarsch- und Rückzugsgebiet für afghanische Kämpfer und Terrorgruppen, die – nebenbei angemerkt – einen geordneten Rückzug der amerikanischen und europäischen Truppen nahezu unmöglich machen.
Dass Pakistan über Atomwaffen verfügt, stellt für Scholl-Latour zurzeit noch keine relevante Gefährdung dar, da diese Waffen nur der üblichen Abschreckung zur Atommacht Indien dienen. Kämen diese Waffen, auch nur Teile davon, in die Hände von Terrorgruppen, wären die Folgen aber nicht mehr absehbar.
Was kann nun der Westen diesen Entwicklungen entgegenhalten?
Es stellt sich die Frage, ob der Westen über die Wirtschafts- und Finanzstrukturen verfügt, die der neuen und kommenden Weltlage noch gewachsen sind.
Deutschland ist nicht mehr Exportweltmeister, die USA haben über 2 Billionen US Dollar Schulden bei China. Trotzdem scheint es, dass dem stetigen Wachstum Chinas politisch noch nicht der zustehende Stellenwert eingeräumt wird.
Der Iran wäre im Streit wegen seiner Atomwaffenambitionen nach einer Bombardierung durch die USA – weniger wahrscheinlich durch Israel – jederzeit mit herkömmlichen Waffen in der Lage, die Straße von Hormus, durch die 40 % des Erdölbedarfs Europas verschifft wird, auf unbestimmte Zeit zu blockieren.
Bleiben wir bei Europa!
Nicht die Terrorgefahr durch islamische Terroristen ist die Gefahr Nummer 1. Scholl-Latour sieht vielmehr die demoskopische Entwicklung Europas an erster Stelle. Europa wurde zum Fluchtpunkt Afrikas.
Die ehemaligen Machthaber Nordafrikas verpflichteten sich gegenüber der EU, die Migrantenströme aus ihren eigenen Ländern wie auch aus der Sahelzone zu unterbinden, wenn nötig auch mit Polizeimethoden. Allein Algeriens Bevölkerung wuchs seit 1960 von 8 auf 30 Millionen. Diese Vereinbarungen wurden durch die letzten Ereignisse obsolet.
Immer größere Massen von Migranten folgen dem Trugbild des zu erwartenden Wohlstandes in Europa, viele von ihnen finden im Mittelmeer den Tod.
Die kommende Moderne des Orients wird nicht unsere Moderne sein, mahnt Scholl-Latour eindringlich.
Der Übergang des „Arabischen Frühlings“ in einen „Arabischen Winter“ stellt Europa bei den zu erwartenden Tumulten vor Belastungen, denen es nicht gewachsen wäre.
„Das Abendland ist in keiner Weise gewappnet, den arabischen Ungewissheiten mit Gelassenheit, Selbstbewusstsein, Sachkenntnis und auch mit der nötigen Sympathie zu begegnen. In Zukunft wird es kein Monopol der Macht geben, das amerikanische Zeitalter ist zu Ende. Was nicht bedeutet, dass die USA machtlos wären, aber in 20 Jahren ist zu rechnen, dass China die USA als Weltmacht hinter sich gelassen hat.“
Bewertung FBI:
Lesbarkeit ***
Brisanz/Spannung ***
Verständlichkeit ****
Argumentationsnutzen ****
Die Türkei auf dem Weg in die Europäische Union
Verlag: Primus Verlag, ISBN-10 : 3896786148, ISBN-13 : 978-3896786142
Bassam Tibi stammt ursprünglich aus Syrien. Seit 1976 ist der Politikwissenschaftler deutscher Staatsbürger. Als Professor für Internationale Beziehungen an der Georg-August-Universität Göttingen wurde er durch seine klugen Stellungnahmen zum Thema Islamismus der Öffentlichkeit bekannt.
Mit diesem Buch versucht er zu einer Versachlichung der Debatte um den Türkeibeitritt zur EU beizutragen. Laut Tibi werden die großen Fragen nicht öffentlich angesprochen und einer Selbst-Zensur unterworfen.
Fragwürdig und erstaunlich findet er denn auch die Haltung Europas der im Laufe der Jahre unterschiedlich gesinnten Türkei gegenüber :
„Vierzig Jahre lang klopften die europäisch und säkular im Sinne des Republikgründers Atatürk gesinnten Türken an die Tür Europas und warben um die Aufnahme in die EU; sie wurden abgewiesen und Europa zeigte ihnen schlicht die kalte Schulter. Dagegen gelingt es einer im politischen Islam (Islamismus) verankerten AKP, zu deren Gründern Recep Tayyip Erdogan gehört, von Europa positiv aufgenommen zu werden.“ (S. 13) Die Bedeutung der Türkei für Europa ist nach Tibi von zentraler Bedeutung, doch ihre Zugehörigkeit sei keine „außenpolitisch-strategische Angelegenheit, sondern eine Frage der zivilisatorischen Identität“. (S. 40)
Dabei stellt Tibi immer wieder die Frage, was für eine Türkei Einzug in Europa halten soll. Tibi unterscheidet zwei Arten von Islamismus. Den politischen Islam, der die Einheit von Kirche und Staat verlangt und den Euro-Islam, der eine Trennung von Religion und Politik akzeptiert. Über Koran-Lehrer und Imame folgt seiner Auffassung nach ein Export des Islamismus nach Deutschland, da es Hauptland der türkischen Migration sei.
Deshalb fordert Tibi, soll eine „ Messlatte“ (S. 174) für den Betritt der Türkei zur EU sein, welchem Islam die in Europa lebenden Türken folgen wollen. Dem aufgeklärten Euro-Islam oder dem konservativ-politischen.
„Die Europa –Orientierung der heute in der Türkei regierenden AKP erschöpft sich in der Absicht des Ausnutzens der wirtschaftlichen Vorteile. Nach meinem Dafürhalten sind die Einstellungen der in Westeuropa lebenden Türken die Messlatte, an der abzulesen sein wird, ob sich die Bevölkerung der Türkei positiv für Europa entscheidet.“ (S.174)
Bassam Tibi geht ebenfalls auf die Kopftuchproblematik ein, die in Europa immer mehr Gehör findet. Er merkt an, dass es einen Koranvers gibt („Sure al Nur/ das Licht“, Vers 30 und Vers 31) der Männern wie Frauen vorgibt „ihre Blicke zu senken und darauf zu achten ihre Scham zu bewahren“ (S.130) Im Koran würde das Kopftuch mit keinem Wort erwähnt, stattdessen wird der Schleier in der Schari’a allen Frauen auferlegt.
Für Tibi ist das Kopftuch also weder ein Zeichen für Religiosität noch als eine Tracht anzusehen. „Die Verbindung des Kopftuchs mit einem langen Mantel ist die politische Frauen–Uniform des Islamismus“ (S. 109) „Der politische Inhalt des Kopftuchs ist eine antiwestliche Weltanschauung. Der Einsatz von AKP- Politikern wie Abdullah Gül und Tayyip Erdogan für das Kopftuch als Bekleidung der Frauen ist entsprechend in dieser Polarisierung einzuordnen. Deswegen können diese Personen nicht als Boten für die Europäisierung der Türkei eingeschätzt werden.“ (S.28)
Über den Weg des Kopftuchs und seine Akzeptanz in Europa will die AKP den Weg für die Befürwortung der Schari’a ebnen, so Tibis Auffassung:
„Unter den Bedingungen des weltanschaulichen Konfliktes zwischen der islamischen und der westlichen Zivilisation bringt das Kopftuch als „Emblem des Islamismus“ auch eine defensiv-kulturelle Haltung zum Ausdruck und ist zugleich in erster Linie eine neue Herausforderung an den Westen. Diese besteht darin, dass der Islamismus über das Kopftuch den Weg für die Akzeptanz der Schari’a ebnen will. Der Islamismus wird täuschend als islamischer Konservatismus präsentiert. Mit dieser Vorspiegelung falscher Tatsachen wollen die Islamisten der AKP nach Europa vordringen, aber nicht, weil sie Europa und seine Werte mögen.“ (S.128)
Bassam Tibi fordert von den in Europa lebenden Muslimen auch tatsächlich Bürger Europas zu werden. Sie sollten sich als Individuen sehen und nicht allein als dem Kollektiv der Muslime zugehörig. Es ist eine Frage der Akzeptanz der verschiedenen Identitäten, die den aufgeklärten Bürgern Europas geläufiger ist, als den in einer alle Lebensbereiche vereinnahmenden religiösen Gemeinschaft lebenden Migranten.
„Ist dies nicht möglich, bleiben Muslime nur Vorposten des Islam in Europa und Fremde, denen man mit Recht nicht vertraut. Dann haben die Islamisten gesiegt.“ (S.187)
Ein sehr lesenswertes Buch, in dem Tibi mutig und beherzt Stellung bezieht. Er begibt sich auf sensibles Terrain, wurde doch sogar ihm, der kaum im Verdacht der Ablehnung des Islam oder des Rassismus gegenüber der Türkei steht, dieser Vorwurf schon gemacht! Tibi ist Europäer durch und durch und spricht deshalb mit Zeichen setzender Sprache zu seinen Landsleuten sowie zu uns:
„Dem Geist der Schari’a darf kein Zutritt nach Europa gewährt werden!“ (S.133)
Wieviel Demokratie verträgt der Mensch?
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN-10 : 3423343877, ISBN-13 : 978-3423343879
Den Titel »Das Ende der Freiheit?« hat amerikanisch-indischen Politikwissenschafter Fareed Zakaria wohl eher aus marketing-technischen Gründen gewählt als eine adäquate Beschreibung des Inhalts zu liefern. Der Untertitel »Wieviel Demokratie verträgt der Mensch?« stellt die Kernfrage dieses Buches besser dar. Ausgehend von der Kernthese, dass Demokratie und liberale Demokratie zwei unterschiedliche Dinge sind, geht Zakaria Schritt für Schritt die historische Entwicklung von Freiheit und Demokratie durch. Die wichtige Differenzierung erläutert er dabei an zahllosen gut belegten internationalen Fallbeispielen und kommt dabei zu dem Schluss, dass nicht alle Staaten Demokratie als Ad-hoc-Lösung vertragen.
So ist es seiner Ansicht nach etwa für afrikanische Staaten nicht vorrangig demokratisch zu werden, sondern zuerst liberal-freiheitlich. Erst nachdem sich Rechtsstaatlichkeit, stabile Politik- und Wirtschaftslage, liberale Grundrechte und eine fähige Verwaltung etabliert haben, sollte das Volk – getreu dem Prinzip „Demokratie mit Verantwortung“ - auch volle politische Mitsprache durch Wahlen erhalten. Man erinnere sich: Auch in Österreich gab es zuerst einen funktionierenden Rechts- und Verwaltungsstaat mit einem kapitalistischen Wirtschaftssystem und erst daraufhin demokratische Grund- und Freiheitsrechte und erst sehr viel später das Wahlrecht für alle.
Brandaktuelle Beispiele für seine These liefert Zakaria mit Russland, Venezuela und vielen arabisch bzw. islamischen Ländern, bei denen er den Zusammenhang zwischen Kultur und liberaler Demokratie erörtert. Mit der, den angloamerikanischen Autoren eigenen Zahlenversessenheit analysiert er die individuellen historischen Entwicklungen der verschieden arabischen Länder und leitet davon ab, dass diese noch nicht bereit für Demokratie seien. Die Gefahr, dass islamische Fundamentalisten in den meisten nahöstlichen Staaten mit sehr hoher Zustimmung gewählt würden, ist so groß, dass es wichtiger ist, diese Länder erst auf Demokratie vorzubereiten und so vorerst noch (halb)autoritäre Machthaber wie Musharraf oder Mubarak zu unterstützen.
Die intensive Auseinandersetzung Zakarias mit islamischen Staaten verdeutlicht aber einmal mehr das viel grundsätzlichere Problem der Beziehung zwischen liberalem, demokratischem Rechtsstaat und dem Islam. Dass die Türkei bei seiner Analyse noch vergleichsweise (etwa mit Saudi-Arabien) liberal und demokratisch bewertet werden kann, ändert wenig an den eklatanten Grund- und Menschenrechtsverletzungen in diesem Land. In diesem Zusammenhang wäre es aus freiheitlicher und europäischer Sicht interessant, wie die Eskalation anlässlich der Mohammed-Karikaturen, die so genannten Scharia-Urteile oder die Kopftuch-Debatte zu verstehen sind, die Zakaria jedoch aufgrund des Erscheinungsjahrs nicht behandeln kann.
An die internationale Analyse anschließend befasst sich rund ein Drittel des Werkes mit der Situation der Demokratie in den Vereinigen Staaten, indem beschrieben wird, wie sich die USA seit den Sechziger Jahren politisch und gesellschaftlich zum Negativen verändert haben.
Sich immer wieder auf Madison und die Federalists beziehend, die von der Notwendigkeit ausgegangen waren, dass die Volksherrschaft durch bestimmte Institutionen und Mechanismen kontrolliert werden müsste, behauptet Zakaria, dass in den letzten vierzig Jahren eine schädliche Demokratisierung der Demokratie stattgefunden habe.
Daran anknüpfend geht er in eigenen Kapiteln der Demokratisierung von Politik, Wirtschaft, Kultur, Religion und Medien nach und kommt zum Schluss, dass die Amerikaner um ein vielfaches mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten haben als etwa in den Fünfziger Jahren. Die Fähigkeit dieses Mehr an Mitbestimmungsrechten zu nützen, spricht er ihnen aber ab und verweist auf gute Gründe, die auch in Europa gegen ein Zuviel an Demokratie sprechen.
Die Entscheidungen die in der heutigen globalisierten Welt zu treffen sind, sind so komplex, dass sie vom einzelnen Bürger überhaupt nicht getroffen werden können, sondern nur von Politikern, deren vom Bürger an sie delegierte Aufgabe es ist, verantwortungsvoll Entscheidungen zu treffen. Durch die zunehmende Demokratisierung wächst der Einfluss des Einzelnen aber unverhältnismäßig stark an und macht etwa langfristige Fragen der Sicherheits-, Bildungs- oder Gesundheitspolitik zum Gegenstand tagespolitischen Kalküls und zur Spielwiese für Interessensgruppen und Akteure außerhalb der gewählten Legislative.
Wer in „Das Ende der Freiheit?“ einfache Antworten auf grundlegende Probleme von Demokratie erwartet, wird enttäuscht werden. Für einen Leser, der bei schwierigen politischen Fragen differenzierte Antworten verarbeiten kann und ein solides Basiswissen in Philosophie und Globalgeschichte mitbringt, dem bietet Fareed Zakaria eine präzise Analyse der großen Trends und Herausforderungen der freiheitlichen Demokratie.
Wege aus der Integrationskrise
Verlag: Resch Verlag, ISBN-10: 3935197462, ISBN-13: 978-3935197465
Käme man in die Situation einen Marsmenschen, der gerade auf dem Planeten Erde gelandet ist, über die Zuwanderungs- und Integrationspolitik seit den Sechziger Jahren in Deutschland, Österreich oder anderen europäischen Ländern aufklären zu müssen, so sollte man ihm „Abschied von Multikulti“ in die Hand drücken. Dies ist keine zu hoch gegriffene Beurteilung, vielmehr erfüllt „Abschied von Multikulti“ die Bezeichnung „Standardwerk“ aufgrund der Form und des Inhalts sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht voll und ganz.
Auf fast 500 Seiten stellt Stefan Luft die verfehlte Zuwanderungspolitik und gescheiterte Integrationspolitik der Bundesrepublik Deutschland von den Anfängen bis heute (2006) dar. Dass Luft sich bei diesem Mammutunternehmen auf Deutschland beschränkt, schmälert die Relevanz und Brisanz für Österreich nur geringfügig, da die großen Trends und strukturellen Probleme im Zuwanderungs- und Integrationsbereich in beiden Staaten sehr ähnlich sind.
Der Autor, Politikwissenschafter und –berater, beeindruckt durch eine unvoreingenommene, wissenschaftliche Herangehensweise an dieses komplexe und ideologiebehaftete Thema. Er nennt Probleme beim Namen, beugt sich nicht der politcal correctness, differenziert aber ebenso und verdeutlicht, dass aufgrund der Vielschichtigkeit der Probleme nur ein umfassender integrationspolitischer Ansatz Erfolg versprechen kann.
Dabei ist Luft sicher kein Utopist, ebenso wenig gehört er zu jenen Stimmen, die den Weltuntergang predigen und meinen, dass schon alles verloren sei. Beherzt nimmt er sich des Themas an und geht dabei vor allem auf folgende Aspekte bzw. Probleme ein:
Dabei werden die Themen nicht nur deskriptiv abgehandelt, der eigentliche Wert entsteht durch die Erörterung der Dynamiken und Mechanismen, die hinter den Problemen stecken und wie diese miteinander zusammenhängen. Das Buch dient also nicht nur der Bestätigung bereits vorhandener Meinungen und Annahmen des Lesers, es trägt vor allem zur Wissenserweiterung im Bereich Integrationspolitik bei und bringt Schattierung in eine Materie, die allzu oft schwarz-weiß gezeichnet wird.
Zur Untermauerung der Aussagen und Thesen wird auf eine Fülle von Zitaten, Graphiken und Tabellen zurückgegriffen, die jedoch nur einen Teil der zahlreichen qualitativ hochwertigen Quellen ausmachen. Zusätzlich gibt es nach jedem der zehn Kapitel eine Zusammenfassung, die es dem Leser erleichtert, den Überblick über die Kernaussagen zu behalten.
Aus freiheitlicher Perspektive besonders wichtig ist auch die zentrale These des Buches, dass das Konzept des Multikulturalismus gescheitert ist. Das bis vor kurzem noch beherrschende Paradigma, dass für ein funktionierendes Zusammenleben die Hekunftskultur der Einwanderer erhalten werden kann, hat sich als gefährliche Träumerei entpuppt. Luft stellt klar, dass jene Elemente der Herkunftskultur – auch unter Zwang – abgelegt werden müssen, die mit der deutschen Kultur und dem einheimischen Rechtssystem inkompatibel sind.
Angenehm fällt bei der Argumentation auf, dass Luft ohne jegliche Polemik auskommt. Aufgrund der Dichte an Information und der klaren Darstellung der Dimension der Problematik, ist „Abschied von Multikulti“ jedoch nur in kleinen Dosen verarbeitbar. Insgesamt aber sei diese großartige Abhandlung über die freiheitlichen Kernthemen „Zuwanderung“ und „Integration“ jedem, der sich mit dem Thema näher auseinandersetzen will, wärmstens ans Herz gelegt.
Ein Kontinent verändert sein Gesicht
Verlag: Propyläen Verlag, ISBN-10 : 3549073003, ISBN-13 : 978-3549073001
Europa, so wie wir es kennen wird in ein paar Jahrzehnten untergegangen sein. Das ist die zentrale These des Euroamerikaners und führenden Terrorismusexperten Walter Laqueur in »Die letzten Tage von Europa«. Anhand einer erschreckend-präzisen Analyse heutiger Entwicklungen und vergangener Fehler zeichnet Laqueur das Bild eines, in der Zukunft von Arbeitslosigkeit, Überalterung und inneren Konflikten zerrissenen Europas, dessen Charakter muslimisch bis afrikanisch geprägt sein wird. Dies leitet er von einschneidenden Entwicklungen der letzten Zeit ab:
Erstens durch zwei demographische Trends, einerseits die Überalterung und andererseits den massiven Geburtenrückgang. So schlimm diese beiden Erscheinungen schon sind, kommt zweitens in Europa das Problem der unkontrollierten massiven Zuwanderung und der vollkommen fehlgeschlagenen Integrationspolitik in allen westeuropäischen Staaten hinzu. Der dritte Grund für den Abstieg Europas ist die sinkende wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit und der Wille, politische Ziele militärisch abzusichern.
Zweifelsohne zeichnet sich Laqueurs Untersuchung dadurch aus, dass er sich zum Zuwanderungs- und Integrationsproblem kein Blatt vor den Mund nimmt, im Gegenteil, die Nicht-Thematisierung und Schönfärbung dieser „heißen“ Probleme in Europa heftig kritisiert.
Eine rasiermesserscharfe Feststellung von Problemen in der Zuwanderungs- und Integrationspolitik, insbesondere der Moslems, kann sich der Autor als US-Bürger jüdischer Herkunft leisten. Zudem sind seine Ausführungen derartig profund, dass man sich fragen muss, warum keiner der europäischen Verantwortlichen je versucht hat, diese Probleme zu lösen, als - so Laqueur - sie noch lösbar waren.
Zusammengefasst sieht Laqueur die Probleme insbesondere in der Tatsache begründet:
Konkret für Österreich interessant ist dabei die katastrophal ausfallende Analyse der Zustände in Deutschland. Hervorstechend bei Laqueur sind die Untermauerung seiner Thesen mit Zahlen und Fakten, sowie seine Fähigkeit Dinge präzise auf den Punkt zu bringen.
Als freiheitlich denkender Mensch in Österreich wird man, wenn man dieses Buch liest, vermutlich zwei Dinge denken: Erstens, dass genau das, was Laqueur beschreibt, die FPÖ schon seit 1989 permanent aufgezeigt und zu bekämpfen versucht hat. Das bedeutet im Wesentlichen eine volle Bestätigung der freiheitlichen Politik der letzen zwei Jahrzehnte als vollinhaltlich richtig und notwendig.
Daran anknüpfend wird sich der politisch denkende Mensch zweitens die Frage stellen, wie heute auf die identifizierten Probleme reagiert werden kann. Seine Antwort darauf lautet: Schadensbegrenzung. Dabei stellt er fest, dass der Verfallsprozess auch verlangsamt werden kann, die Chance ihn aufzuhalten, sieht Laqueur jedoch nicht. Denkt man die Ausführungen von »Die letzten Tage von Europa« einen Schritt weiter, kommt man zum Schluss, dass die gesamteuropäische Dimension der Probleme auch gleichzeitig der Schlüssel zur Lösung sein könnte. Immerhin handelt es sich um ein Problem aller westeuropäischen Staaten, wie anhand von Fallbeispielen Spanien, Italien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland eindrucksvoll bewiesen wird.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass »Die letzten Tage von Europa« mit Sicherheit das Potential zur „Pflichtliteratur“ der freiheitlichen Bewegung hat. Gleichzeitig darf man sich nach Lektüre dieses Buches lediglich bestätigt fühlen, nach dem Motto „Wir haben’s ja immer gesagt!“. In diesem Sinne sind Laqueurs Ausführungen - mehr als alles andere - eine Aufforderung zum Handeln und Maßnahmen zur Lösung der Probleme zu entwickeln.
Von der Lust am Einknicken
Henrik Broder, deutscher Autor mit polnisch-jüdischen Wurzeln, nimmt sich in „Hurra wir kapitulieren!“ kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, die Appeasement-Politik Europas gegenüber dem Islam und die immer absurder werdende political correctness zu kritisieren. Anhand zahlreicher Beispiele aus Deutschaland, Österreich und anderen europäischen Staaten zeigt Broder wie konfliktscheu die politisch Verantwortlichen und Spitzen der Gesellschaft vorgehen.
Diese Appeasement-Politik, also das ständige Nachgeben in der Hoffnung Konflikte zu vermeiden, reich im berühmten dänischen Karikaturenstreit von demütigen Entschuldigungen von Politikern bis hin zur De-facto-Einschränkung der Meinungs-Pressefreiheit nur um ja „keine religiösen Gefühle zu verletzen“. Als österreichisches Beispiel wird der Fall einer Linzer Volksschule angeführt, in der muslimische Väter von der Lehrerin verlangten ein Kopftuch zu tragen und sich weigerten diese mit „Sie“ anzusprechen und ihre Töchter am Schwimmunterricht teilnehmen zu lassen.
Doch auch auf internationaler Ebene verhält sich die Situation ähnlich meint Broder und geht hart mit der europäischen und vor allem deutschen Politik gegenüber dem Iran ins Gericht. Den Europäer wirft er – sicher nicht unberechtigt – vor, aus Angst vor der Waffe Erdöl, auf jegliche Druckausübung oder Sanktionen zu verzichten und stattdessen „Dialog“ zu suchen und jede Krise zu „deeskalieren“.
Einwanderung zwischen Stacheldraht und Ghetto – Das Schwarzbuch
Verlag: Styria, ISBN-10 : 3222132054, ISBN-13 : 978-3222132056
Über das Buch:
Wenn sich jemand, ausgehend vom Titel »Gestürmte Festung Europa«, eine objektive Darstellung der Einwanderungs- und Asylproblematik erwartet, wird auf ganzer Linie enttäuscht werden. Corinna Milborns Beschreibung der Einzelschicksale afrikanischer Flüchtlinge oder muslimischer Flüchtlinge und die daraus gezogenen Schlüsse für die europäische Politik, spiegeln lediglich die hinlänglich bekannte Argumentation der politischen Linken und weisen keinen Informationswert auf.
Inhaltlich handelt es sich um eine Anklage an die gesamte europäische Flüchtlings-, Integrations- und Zuwanderungspolitik, die jeden wissenschaftlichen und rationalen Ansatz vermissen lässt. Europa ist „böse“ und die Migranten sind die Opfer, so eine These der Autorin, die für ihr Werk von Amnesty International und attac gelobt wird.
Die gescheiterte Integrationspolitik gibt zwar auch Milborn zu, doch als Grund gibt sie an, dass die Zuwanderer zu schlechte Chancen in Europa hätten. Die Gründe für die offensichtlichen Probleme liegen in mangelnder Teilhabe am Sozial-, Gesundheits- und Bildungssystem (!).
Auch das Problem des Islamismus in Europa ist naturgemäß in der schlechten Behandlung von Moslems in Europa durch die nationalen Politiken begründet. Wer Gegenargumente zu Milborns Thesen sucht, dem sei an dieser Stelle Walter Laqueurs »Die letzten Tage von Europa« empfohlen.
Waris Dirie, somalische UN-Sonderbotschafterin gegen Genitalverstümmenlung meint zur Autorin: „Corinna Milborn ist eine Autorin, die Ihnen die Augen öffnen wird.“